Nur Mut zur Ersten Hilfe
Handgriffe auffrischen
Stadtbergen In der Ärztlichen Vortragsreihe sprechen regelmäßig Spezialisten über ihre medizinische Kunst. Nicht so in der nächsten Veranstaltung. Da geht es um Grundkenntnisse, die jeder Bürger haben und anwenden können sollte – um Erste Hilfe, speziell Reanimation. Referent ist der Leiter der Zentralen Notaufnahme und Direktor der IV. Medizinischen Klinik des Klinikums, Markus Wehler.
Erste Hilfe ist Teil der Führerscheinprüfung; danach hören viele nichts mehr davon. Das führt dann häufig zu Unsicherheit – man hat das Gelernte weitgehend vergessen und fürchtet, etwas falsch zu machen. Die meisten Notfälle passieren jedoch zu Hause, innerhalb der Familie. Das heißt, meist ist auch jemand in der Nähe, der Hilfe leisten könnte.
Wenn man den Notarzt ruft, dauert es rund sieben Minuten, bis er oder Sanitäter eintreffen. Handelt es sich um einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, dann ist das viel Zeit, die für lebensrettende Maßnahmen genutzt werden sollte. In diesen Minuten kann sich der Gesundheitszustand des Patienten andernfalls deutlich verschlechtern. Wehler kommt es darauf an, die Menschen zu ermutigen: Man kann nichts falsch machen; alles ist besser, als nichts zu tun.
Der Referent wirbt auch dafür, die im Erste-Hilfe-Kurs erworbenen Handgriffe und Verhaltenshinweise regelmäßig aufzufrischen. Wenn man sie nicht anwenden muss, vergisst man sie. Doch Hilfe kann selbst dann wertvoll sein, wenn man sich an kaum noch etwas davon erinnert, was man einmal über Reanimation gehört hat.
Insbesondere bei einem Schlaganfall, also einem Blutstau oder einer Blutung im Gehirn, ist jede Sekunde kostbar. Das Gehirn wird zu wenig mit Sauerstoff versorgt. Gehirnregionen werden geschädigt, und dem Betroffenen drohen Behinderungen. Ein Anwesender, der Erste Hilfe leistet, kann die Schäden eindämmen helfen. Bei einem Herzinfarkt steigt die Überlebenschance, je eher mit der Wiederbelebung begonnen wird, das heißt, Maßnahmen ergriffen werden, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Vortrag Die Veranstaltung findet am 20. November um 19.30 Uhr im Bür gersaal Stadtbergen statt, Eintritt: 5 Euro.