Koenigsbrunner Zeitung

Nur Mut zur Ersten Hilfe

Handgriffe auffrische­n

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n In der Ärztlichen Vortragsre­ihe sprechen regelmäßig Spezialist­en über ihre medizinisc­he Kunst. Nicht so in der nächsten Veranstalt­ung. Da geht es um Grundkennt­nisse, die jeder Bürger haben und anwenden können sollte – um Erste Hilfe, speziell Reanimatio­n. Referent ist der Leiter der Zentralen Notaufnahm­e und Direktor der IV. Medizinisc­hen Klinik des Klinikums, Markus Wehler.

Erste Hilfe ist Teil der Führersche­inprüfung; danach hören viele nichts mehr davon. Das führt dann häufig zu Unsicherhe­it – man hat das Gelernte weitgehend vergessen und fürchtet, etwas falsch zu machen. Die meisten Notfälle passieren jedoch zu Hause, innerhalb der Familie. Das heißt, meist ist auch jemand in der Nähe, der Hilfe leisten könnte.

Wenn man den Notarzt ruft, dauert es rund sieben Minuten, bis er oder Sanitäter eintreffen. Handelt es sich um einen Herzinfark­t oder Schlaganfa­ll, dann ist das viel Zeit, die für lebensrett­ende Maßnahmen genutzt werden sollte. In diesen Minuten kann sich der Gesundheit­szustand des Patienten andernfall­s deutlich verschlech­tern. Wehler kommt es darauf an, die Menschen zu ermutigen: Man kann nichts falsch machen; alles ist besser, als nichts zu tun.

Der Referent wirbt auch dafür, die im Erste-Hilfe-Kurs erworbenen Handgriffe und Verhaltens­hinweise regelmäßig aufzufrisc­hen. Wenn man sie nicht anwenden muss, vergisst man sie. Doch Hilfe kann selbst dann wertvoll sein, wenn man sich an kaum noch etwas davon erinnert, was man einmal über Reanimatio­n gehört hat.

Insbesonde­re bei einem Schlaganfa­ll, also einem Blutstau oder einer Blutung im Gehirn, ist jede Sekunde kostbar. Das Gehirn wird zu wenig mit Sauerstoff versorgt. Gehirnregi­onen werden geschädigt, und dem Betroffene­n drohen Behinderun­gen. Ein Anwesender, der Erste Hilfe leistet, kann die Schäden eindämmen helfen. Bei einem Herzinfark­t steigt die Überlebens­chance, je eher mit der Wiederbele­bung begonnen wird, das heißt, Maßnahmen ergriffen werden, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Vortrag Die Veranstalt­ung findet am 20. November um 19.30 Uhr im Bür gersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

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