Er machte die Stadt grüner
Kurt R. Schmidt gärtnert auch mit 85
„Mein Terminkalender ist voller, als ich mir das je hätte vorstellen können.“Der so spricht, heißt Kurt R. Schmidt, ist seit genau 20 Jahren in Pension und hat heute einen Termin, der passender für ihn nicht sein könnte: Der frühere Gartenamtsleiter wird an seinem 85. Geburtstag dem Rigorosum seines Enkels Jonathan beiwohnen, der in Weihenstephan an der Uni seine Doktorarbeit als Landschaftsarchitekt, Städteund Umweltplaner verteidigt. Schmidt freut sich doppelt, kommt er an jenen Ort zurück, an dem er selbst studiert hat. 1974 war der aus Weil am Rhein stammende Schmidt an den Lech gekommen und hat wie kaum ein anderer dazu beigetragen, aus Augsburg eine grüne Stadt zu machen.
Dem Engagement des Leiters für Grünordnung und Naturschutz ist nicht nur das Kräutergärtlein bei St. Margaret oder der Japangarten im Botanischen Garten zu verdanken. Schmidt trieb den Naturschutz voran und die Biotopkartierung. Er war es auch, der die Landesgartenschau zum Stadtjubiläum 1985 zum Erfolg machte und 1997 den ersten Preis als „grünste und lebenswerteste Stadt“im Europa-Wettbewerb Entente Florale an den Lech holte.
Nach dem Abschied vom Amt schrieb er sich erst mal in Oxford als Student ein, um sich mit englischer Gartenkultur und -kunst zu befassen. Gärtnern ist neben Lesen und Zeichnen seine Leidenschaft – bei bester Gesundheit: Zuhause in Hochzoll hat er zwar nur ein „Gärtlein“, aber er sorgt sich nach vor ums Grün des Hotels Villa Arborea in Göggingen, das seine Tochter betreibt. Und dann sind da ja noch die vielen Termine: Schmidt ist viel unterwegs, die große Familie mit fünf Kindern, neun Enkeln und zwei Urenkeln ist weit verstreut ...