Zum zehnten Mal zwei Sterne vom Michelin
Auch für 2018 bekommt Christian Grünwald für sein August höchste kulinarische Weihen. Außerdem sind Sartory, Magnolia, Ecke, Maximilians, Tafeldecker und Färberei im Restaurantführer erwähnt
Umami heißt das Zauberwort, das Zwei-Sterne-Koch Christian Grünwald derzeit besonders beschäftigt. Dahinter stecken Verbindungen, die in den Geschmacksknospen der Zunge bestimmte chemorezeptive Sinneszellen mit spezifischen Geschmacksrezeptoren entfalten können. Klingt sehr wissenschaftlich, soll aber wunderbar schmecken. Das wurde jetzt auch von den strengen Testern des Michelin wieder gewürdigt.
Im gerade erschienenen Michelin für 2018 kann der 53-Jährige mit zwei Sternen für das August in der wunderbaren Haag-Villa glänzen. Bereits zum zehnten Mal, denn seit 2008 kommen Jahr für Jahr zwei Sterne, einen Stern gab es bereits 2006. Vor allem das geschäumte Austernwasser, der geeiste Speck, das Erdbeermoos und das Holunderblütensofteis fanden die „Inspektoren“, so werden die Tester des Führers bezeichnet, herausragend.
Auch die „Lagerfeuertische“in den hohen Räumen, vom Bühnenbildner Philipp Fürhofer eingerichtet, gefiel den Testern. Weit und breit das einzige Lokal mit dieser hohen Auszeichnung. Dass der Umzug von der Frauentorstraße in die Haag-Villa, den Grünwald mit seiner Lebensgefährtin Bettina Hentschel im Februar 2016 gewagt hat, sich auszahlt, zeigt eine Auszeichnung bei den „schönsten Adressen“. Eine Homepage hat das Lokal bisher trotzdem nicht, das scheint in Zeiten, wo alle Welt sich im Internet informiert, nicht nötig zu sein, denn, so Grünwald zur Augsburger Allgemeinen „bei mir läuft es gut“.
Doch nicht nur das August findet im Michelin Erwähnung. Zwar ohne Stern, aber mit den Worten „klein und fein“findet das Sartory im Hotel Steigenberger Drei Mohren Erwähnung. Mit einem „Teller“, der eine Küche von guter Qualität bescheinigt.
Da auch die Reihenfolge im Michelin bereits eine Klassifizierung ausdrückt, folgt dem Sartory im Steigenberger das Magnolia beim Glaspalast, dann kommt Die Ecke am Elias-Holl-Platz, das Maximilians, das zweite Lokal im Steigenberger, gefolgt von Tafeldecker in der Fuggerei und, erstmalig erwähnt, die Färberei im Färbergäßchen.
Dass man in der Fuggerstadt in letzter Zeit gerne tafelt, zeigen die vollen Restaurants, dass man auch gut essen kann, diverse kulinarische Führer wie der Schlemmer-Atlas. Auch der bescheinigt Grünwalds August eine hervorragende Küche mit vier Kochlöffeln, Sartory und Wilde 13 (im Alpenhof) bekamen drei Kochlöffel, das Magnolia 2,5 Kochlöffel, Ecke, Lustküche und das Maximilians zwei, der König von Flandern und das Wirtshaus zum Schober in Lechhausen 1,5. Ein Kochlöffel steht für eine „ambitionierte Küche“, die Höchstwertung liegt bei fünf Kochlöffel.
Jetzt fehlt noch der Gault&Millau, der am 28. November in den Buchhandel kommt und der kulinarische Reiseführer Gusto, der ab 1. Dezember auf dem aktuellen Stand ist.