Der Opfer gedenken und auf Frieden hoffen
Bürger, Soldaten und Politiker erinnern an die Leiden der Kriege
Schwabstadl Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt, aber auch die Hoffnung auf eine friedvollere Welt haben am Sonntagnachmittag die gemeinsame Gedenkfeier der Landkreise Augsburg und Landsberg auf dem Soldatenfriedhof in Schwabstadl geprägt. Neben Bundeswehrsoldaten, Vertretern der Reservisten und der Politik hatten auch einige Dutzend Bürger den Weg dorthin gefunden.
Einer von ihnen war Walter Barth aus Landsberg. Der 72-jährige ehemalige Berufssoldat war mit Frau und Tochter auf den Soldatenfriedhof gekommen. Für ihn, sagt er, sei die Teilnahme am Volkstrauertag und die Erinnerung an die Toten eine „Bürgerpflicht.“So sinnlos sei deren Sterben vielleicht doch nicht gewesen, meint er. Die Kriegserfahrung habe ein anderes Bewusstsein und damit die Grundlage für eine bislang mehr als 70-jährige Friedenszeit für unser Land geschaffen.
Ähnlich formulierte es auch Landrat Thomas Eichinger in seinen Gedenkworten. Die Feier sei „nicht bloß Tradition, sondern eine menschliche Verpflichtung“und sieben Jahrzehnte Frieden eine „Errungenschaft besonderer Art“, aber kein „Normalfall“, meinte er mit Blick auf plötzlich ausgebrochene Kriege, wie etwa in den 90er-Jahren in Jugoslawien oder jüngst in Syrien.
Dass der Frieden das Zutun eines jeden Einzelnen erfordere, betonte der evangelische Militärpfarrer Leander Sünkel: „Frieden fällt nicht als Geschenk Gottes vom Himmel, er ist ein Geschenk in uns und wir müssen ihn in uns finden“– durch Zuhören, gegenseitiges Helfen und Handreichen. Dass die Wahrung von Frieden und Menschenrechten auch Soldaten brauche, betonte der Standortälteste in Kaufbeuren und dem Lechfeld, Oberst Volker Pötzsch: Auch fast 69 Jahre nach der Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen würden diese Rechte noch täglich verletzt. Danach legten die Landräte, der Standortälteste und Vertreter der Reservistenkameradschaft Landsberg, der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 32 Lechfeld sowie des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Kränze nieder, bevor die Feier mit der Bayern- und Nationalhymne (gespielt vom Musikverein Scheuring) und Dankesworten von Hauptmann a. D. Hans Kupfer zu Ende ging. Überall wurde an diesem Tag vor Kriegerdenkmälern der Kriegsopfer gedacht.