So wird das Geheimnis um den Investor gelüftet
Die Meringer wissen selbst nicht, für wen sie den großen Gewerbepark an der B2 planen
Mering Speziell auf einen Investor zugeschnitten plant Mering den großen Industrie- und Gewerbepark an der B 2. Das Bebauungsplanverfahren schreitet im Eiltempo voran. Dabei wissen die Gemeinderäte noch immer nicht, wer sich hinter dem geheimnisvollen Mr. X verbirgt. Das stoße bei vielen Bürgern auf Unverständnis und Entsetzen, wie Barbara Häberle (Grüne) in der jüngsten Sitzung berichtet.
Erst im August hatte der Gemeinderat beschlossen, das rund 9,2 Hektar große Areal nördlich der Friedenaustraße für Gewerbe auszuweisen. Ausgerichtet ist die Planung gezielt auf die Bedürfnisse eines bestimmten Unternehmens, das Bürgermeister Hans-Dieter Kandler nach Mering locken möchte. Nur ein kleiner Bruchteil des Geländes steht auch noch für andere Firmen zur Verfügung.
Ziel ist es, die Gewerbesteuereinnahmen zu verbessern. Dafür hat der Meringer Bürgermeister dem künftigen Investor vorerst Vertraulichkeit zugesichert. Seinem eigenen Gemeinderat konnte er bisher nur verraten, dass es sich um einen Logistiker handelt, der aber am Standort Mering auch eine eigene Produktion betreibt. Bereits in der voran gegangenen Gemeinderatssitzung war ein gewisses Unbehagen darüber aus den Wortmeldungen der Gemeinderäte herauszuhören.
Nun sprach Barbara Häberle das Thema noch einmal an. „Ich habe von vielen Seiten Anfragen nach dem Investor bekommen“, sagt sie. Es seien wirklich sehr, sehr viele Bürger gewesen, die von ihr wissen wollten, ob der Gemeinderat nicht doch in nichtöffentlicher Sitzung informiert worden war. „Und die Reaktion war blankes Entsetzen darüber, dass das Gremium die Planung abgibt für einen Investor, den es nicht einmal kennt“, erzählte sie.
Bürgermeister Hans-Dieter Kandler bestätigte den Sachverhalt. „Korrekt“sagte er, betonte jedoch, dass die Kommune die Planung keineswegs abgegeben habe. Häberle wandte ein, dass der Investor sein Gebiet jedoch selbst erschließe und schon in Vorleistung gegangen sei. „Da können wir doch dann gar nicht mehr zurück“, meinte sie. Das sah Wolfgang Bachmeir (SPD/parteifrei) anders. „Wenn er uns nicht gefällt, können wir ihn immer noch ausboten.“
Kandler versprach, dass das Rätselraten ein Ende haben wird: In der Woche vor Weihnachten, am 21. Dezember, kommt der Gemeinderat zu einer Sondersitzung zusammen, um den Satzungsbeschluss für den Industrie- und Gewerbepark zu fassen. „Und da wird dann auch der Investor bekannt gegeben“, kündigte er an.