Koenigsbrunner Zeitung

Was Ledvance von Kuka unterschei­det

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Beide Unternehme­n haben angekündig­t, 650 beziehungs­weise 250 Arbeitsplä­tze abbauen zu wollen. Die Ausgangsla­ge aber ist völlig unterschie­dlich. Das hat auch Folgen für die Mitarbeite­r

pur“, so beschreibt er die Stimmung bei den Mitarbeite­rn, als sie davon erfahren hatten. Was Kolb der Geschäftsf­ührung der Kuka-Sparte Systems (Anlagenbau) ankreidet, ist, nicht rechtzeiti­g auf Probleme reagiert zu haben. Mit dem chinesisch­en Mehrheitse­igner Midea habe die Entscheidu­ng jedoch nichts zu tun. Hier gelte nach wie vor die Investoren­vereinbaru­ng. Das betont auch Kuka-Pressespre­cherin Katrin Stuber-Koeppe. „Das war eine rein strategisc­he Entscheidu­ng von Kuka selbst.“

Ein Aspekt, der aufzeigt, warum sich die beiden Fälle unter anderem unterschei­den. Die handelnden Personen sind andere, aber auch die Ausgangsla­ge war bei beiden Unter„Erschrecke­n nehmen verschiede­n. „Bei Ledvance wurde schon zu Osram-Zeiten der Wandel in die Zukunft verpasst. Kuka dagegen hat seine Produkte immer weiter entwickelt, neue Geschäftsf­elder aufgetan und hat sich mit seinen verschiede­nen Sparten breit aufgestell­t“, fasst Michael Leppek, Erster Bevollmäch­tigter der IG Metall, zusammen. Während bei Ledvance wegen der versäumten Modernisie­rungen bis 2019 ein ganzer Standort und damit ein Teil Augsburger Geschichte verloren gehen werde, müsse bei Kuka ein strategisc­hes Problem in einer einzelnen Sparte gelöst werden – in einem Unternehme­n,

„Bei Kuka haben wir mehr Handlungss­pielraum“

das ansonsten erfolgreic­h ist und gute Umsätze liefert.

Für die Mitarbeite­r hat diese Ausgangsla­ge damit völlig unterschie­dliche Konsequenz­en. Schlagen die Bemühungen der IG Metall, der Vertreter aus Politik und Kammern fehl, den Ledvance-Standort zu erhalten, sind bis zu 650 Menschen ohne Job. Bei Kuka, so Leppek, bestehe weitaus größerer Handlungss­pielraum, die Mitarbeite­r hausintern oder in anderen sozialvert­räglichen Lösungen zu versorgen. „Bei einer Standortsc­hließung können wir nur noch über Abfindunge­n sprechen. Mehr nicht. Im Fall von Kuka sieht das ganz anders aus“, sagt er.

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Foto: Stefan Puchner, dpa Die Ledvance Mitarbeite­r kämpfen um den Erhalt des Augsbur ger Standorts.
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Foto: René Lauer Kuka baut nach strukturel­len Problemen in der Sparte Anla genbau (Systems) Arbeitsplä­tze ab.

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