Koenigsbrunner Zeitung

Thommys holpriger Start

Der Stürmer stand in dieser Saison erstmals in der Anfangself und hatte noch Anlaufschw­ierigkeite­n. Doch in der ersten Hälfte hatten auch andere ihre Probleme

- VON WOLFGANG LANGNER

Erik Thommy ist ein junger Mann, der mit beiden Füßen im Leben steht. Der 23-Jährige ist selbstbewu­sst, aber auch selbstkrit­isch. „Es war für mich sehr schwer, aber ich habe mich in die Partie nach und nach reingekämp­ft“, meinte der Stürmer des FC Augsburg nach dem 2:1-Sieg über den VfL Wolfsburg. Es war ein besonderer Tag für ihn. Der gebürtige Ulmer stand erstmals in dieser Saison in der Startelf. Die Nervosität zu Beginn der Partie war ihm anzumerken. Nach der Pause taute der gebürtige Ulmer dann aber doch etwas auf und hätte auch durchaus ein Tor erzielen können.

„Er hat sich seinen Einsatz verdient“, meinte FCA-Trainer Manuel Baum später. Normalerwe­ise hätte man auf dieser Position Marcel Heller erwartet. Doch anscheinen­d hat sich Thommy über seine guten Trainingsl­eistungen empfohlen. Baum wollte zum Wechsel auf der rechten Angriffsse­ite auch nicht so genau Stellung beziehen: „Bei uns geht es nicht immer so sehr um Details. Er hat eine richtig gute Trainingsw­oche absolviert, er war griffig im Training und es ist bei uns auch so, dass Trainingsl­eistungen auch belohnt werden, und wenn man dann das Gefühl hat, der kann es auf den Platz bringen, er ist so weit, dann schmeißen wir ihn auch rein.“Für Thommy, der in der vergangene­n Saison nach Regensburg ausgeliehe­n war und mit dem Jahn den Zweitliga-Aufstieg geschafft hat, ist dieser Bundesliga-Einsatz eine weitere Motivation: „Das ist für mich schon sehr wichtig und tut mir auch gut.“

Aber nicht nur Thommy hatte in der ersten Hälfte größere Probleme, auch die routiniert­eren Spieler kamen schwer ins Spiel. Kapitän Daniel Baier erklärt dann auch, warum die vorzeitige Rote Karte für den Wolfsburge­r Maximilian Arnold nicht unbedingt ein Vorteil war: „Ich denke, nach der Roten Karte hat auch das Publikum erwartet, dass wir klar gewinnen. Ich habe da auch eine gewisse Unruhe gespürt. Aber das ist nicht einfach und das Gegentor vor der Pause war dann der Super-GAU.“

Erst nach dem Wechsel wurden die Kombinatio­nen des FCA gegen zehn Wolfsburge­r flüssiger und wesentlich konzentrie­rter. Aufgrund des Videobewei­ses (siehe auch über regionaler Sport) zog Schiedsric­hter nach der Pause auch eine Elfmeteren­tscheidung für den FCA wieder zurück. In einer Situation, als vier Spieler des FC Augsburg nur noch einen Abwehrspie­ler der „Wölfe“und Torwart Casteels vor sich hatten und Caiuby dann zu Fall kam. Dass es da keinen Elfmeter gab, hielt Baier auch für eine „gerechte Strafe“: „Wenn wir in einer Vier-gegen-eins-Situation da kein Tor machen, dann haben wir auch keinen Elfmeter verdient.“

Alfred Finnbogaso­n war einer der wenigen, die gleich von Beginn an richtig im Spiel waren. Sein Manko war dabei lediglich, dass er zwei gute Tormöglich­keiten in der ersten Hälfte vergab. Auch für ihn selber ein ärgerliche­r Umstand: „Da erwarte ich mehr von mir.“Nichts zu rütteln gab es für ihn am Platzverwe­is für den Wolfsburge­r Arnold: „Das war eine klare Rote Karte. Ich habe eine hundertpro­zentige Torchance und er tritt mir von hinten in die Beine.“

Für den Isländer war es dennoch ein gelungener Nachmittag: „Ich habe ein Tor gemacht und die Vorlage zum anderen gegeben. Ich denke, das ist okay.“Der Nationalsp­ieStieler ler geht auch optimistis­ch in das Restprogra­mm vor der Winterpaus­e. Mainz, Berlin, Schalke und Freiburg stehen noch auf dem Programm. „Das sind alles Spiele, die machbar sind und wo wir was holen können.“

Über den bisherigen Saisonverl­auf kann man sich beim FC Augsburg auch nicht beklagen. Wenn man ganz euphorisch ist, kann man es sogar auch so sehen wie Michael Gregoritsc­h, der Torschütze zum 1:1 gegen den VfL Wolfsburg: „19 Punkte, das ist Weltklasse. Die haben wir uns auch mehr als verdient.“

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Foto: imago/Phillipe Ruiz Erik Thommy hatte beim 2:1 Sieg des FCA gegen Wolfsburg erstmals einen Platz in der Startelf.

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