Wer war der Täter?
Um ein Verbrechen aufzuklären, kehrt eine Frau in ihr Heimatdorf zurück
ZDF, 20.15 Uhr Mitten in der Dienstpost steckt die Trauerkarte. Schlicht gehalten, schwarzer Rand. Sie informiert Anwältin Julia Gerber über den Tod eines Mannes, der vor acht Jahren ihre Schwester umgebracht haben soll. Zudem bekommt sie eine Mail ohne Absender, die Zweifel an der Schuld des psychisch kranken Täters weckt. Nie habe sie hinterfragt, ob der Mann wirklich das Haus in Brand steckte, in dem ihre Schwester starb.
Um diese Frage zu beantworten, fährt sie also zurück in ihr kleines Heimatdorf irgendwo im Alpenvorland. Hier kennt jeder jeden. Auch Gerber ist per Du – mit der Psychologin, die Gutachten über den mutmaßlichen Mörder verfasst hat. Mit dessen Vater Johannes Falk. Und mit dem ehemaligen Ermittler Jens Maurer, der inzwischen vom Dienst suspendiert ist – wegen „persönlicher Probleme“, wie es heißt. Er hängt an der Flasche. Sie alle kennen sich seit Kindheitstagen.
Das verschafft Gerber einerseits leicht Zugang zu möglichen Informationen. Andererseits muss sie bei der Suche nach dem wahren Täter ihren Bekannten allesamt misstrauen. Aus dem spannungsgeladenen, vielschichtigen Verhältnis zwischen den Figuren entwickelt Autorin Hannah Hollinger den packenden Krimi „Brandnächte“. Das ZDF zeigt ihn heute Abend als „Fernsehfilm der Woche“.
In den Hauptrollen überzeugen Sophie von Kessel als Anwältin Gerber, Tobias Moretti als ExKommissar, Barbara Auer als Psychologin und Nikolaus Paryla als Vater des vermeintlichen Mörders, der seit einer missglückten Sprengung im Rollstuhl sitzt.