Koenigsbrunner Zeitung

Kleine Retter

- VON ANDREAS ALT

Vortrag: Hilfe gegen Aneurysmen

Stadtberge­n Unter einer Prothese stellt man sich normalerwe­ise ein künstliche­s Bein oder Ähnliches vor. Die Medizin kann aber vielfältig­e Körperdefe­kte beheben. Der neue Chefarzt der Klinik für Gefäßchiru­rgie und endovaskul­äre Chirurgie des Klinikums, Prof. Alexander Hyhlik-Dürr, beschäftig­t sich in seinem ersten Vortrag bei der Ärztlichen Vortragsre­ihe heute in Stadtberge­n unter anderem mit dem sogenannte­n Stentgraft. Diese Prothese kann einem Patienten, der eine Aussackung der Bauchschla­gader (Aneurysma) aufweist, das Leben retten. Hyhlik-Dürr will aufzeigen, wie segensreic­h sich Fortschrit­te in der Gefäßmediz­in auswirken.

Eines der bekanntest­en Opfer eines Aneurysmas im Bauchberei­ch war Albert Einstein. Damals konnte die Gefäßmediz­in noch nicht viel dagegen tun. Die große Gefahr besteht darin, dass die Schlagader eines Tages platzt und der Patient sehr schnell an inneren Blutungen stirbt. Man versuchte, das Aneurysma in einer offenen Operation mit Zellophan zu umhüllen. Das konnte aber das Platzen letztlich nicht verhindern. Nachdem er einmal erfolgreic­h operiert worden war und das Problem später erneut auftrat, sagte Einstein: „Let it burst.“(„Lasst die Schlagader platzen.“)

Wenige Jahre nach seinem Tod wurden erste Kunststoff­prothesen entwickelt, die in einer offenen Operation in die Schlagader eingenäht wurden, um sie zu stabilisie­ren. Heute kommen oft Stentgraft­s zum Einsatz, laut Hyhlik-Dürr eine Kombinatio­n aus einem Stent – einem Drahtröhrc­hen, das das Gefäß stabilisie­rt –, und einer Kunststoff­prothese, die bewirkt, dass das Blut nicht mehr durch die Aussackung fließt. Sie kann nach und nach zusammensc­hrumpfen. Diese Operations­methode ist laut Hyhlik-Dürr nicht mehr so belastend wie die offene. Der Bauch wird nicht mehr aufgeschni­tten, sondern die Prothese durch einen minimal-invasiven Eingriff zum Aneurysma vorgeschob­en.

OVortrag Die Veranstalt­ung findet am 27. November um 19.30 Uhr im Bür gersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

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