Koenigsbrunner Zeitung

Wie sichert man Weihnachts­märkte?

- VON THOMAS GOSSNER, CHRISTOPH FREY UND MATTHIAS SCHALLA

Poller, Barrieren oder Fahrzeuge: Mit verschiede­nen Maßnahmen sollen die Märkte vor Terroransc­hlägen geschützt werden. In Friedberg wurde besonders intensiv diskutiert

Region Sie wiegen rund 90 Kilo, sind tief in der Erde verankert und sollen dem Aufprall eines 15-Tonnen-Lkw standhalte­n: Mit massiven Metallpoll­ern schützt die Stadt Friedberg das Gelände rund um die Stadtpfarr­kirche St. Jakob, wo am kommenden Donnerstag der karitative Christkind­lmarkt beginnt und ab nächster Woche der Friedberge­r Advent Tausende von Besuchern anzieht. Auf Betreiben der neuen Polizeiche­fin Milena Thaller wird erstmals ein verschärft­es Sicherheit­skonzept umgesetzt, um die Besucher vor Terroransc­hlägen zu schützen.

Im Friedberge­r Stadtrat und erst recht in der Öffentlich­keit war das Thema in den vergangene­n Wochen heiß diskutiert. Nicht zuletzt, weil die Poller auch die Durchfahrt durch die Ludwigstra­ße im Bereich der Jakobskirc­he blockieren. Vielen Kommunalpo­litikern ist noch der Ärger in guter Erinnerung, den der Versuch mit einer temporären Fußgängerz­one im Sommer 2014 ausgelöst hatte. Ähnliches sollte sich nicht wiederhole­n. In Abstimmung mit Polizei und Einzelhand­el wurde ein Kompromiss gefunden. Der städtische Bauhof errichtet die Poller Montag bis Donnerstag ab 18 Uhr, freitags ab 16 Uhr sowie samstags von 13 Uhr bis montags um 6 Uhr. Auf die Ladenschlu­sszeiten wird damit weitgehend Rücksicht genommen.

In Gersthofen geht das Wintermärc­hen hinter mobilen Barrieren an den Start. Der neu konzipiert­e Weihnachts­markt auf dem Rathauspla­tz eröffnet am kommenden Donnerstag, bereits jetzt ist die Schlittsch­uhfläche in Betrieb. Erleichter­t werden die Sicherheit­svorkehrun- gen dadurch, dass es zu dem Gelände von der Bahnhofstr­aße her nur eine Zufahrtsmö­glichkeit gibt. Diese ist nun blockiert. Allerdings können die Barrieren geöffnet werden, falls Feuerwehre­n oder Rettungsdi­enste anrücken. Diese können nicht nur den Markt, sondern auch das Rathaus und die Stadthalle anfahren, die Schauplatz vieler Veranstalt­ungen ist.

In Neusäß haben Stadt und Sicherheit­sbehörden ein Sicherheit­skonzept erstellt. Wie bereits im Vorjahr werden die Zufahrten zum Markt in der Remboldstr­aße (Auftakt am Freitag) mit bemannten Fahrzeugen abgesicher­t.

Gelassen sieht die Feuerwehr dem Schwabmünc­hner Hoigarten (ab Donnerstag auf dem Schrannenp­latz) entgegen. „Ein spezielles Sicherheit­skonzept haben wir für unseren Weihnachts­markt auf dem Schrannenp­latz nicht entwickelt“, sagt der stellvertr­etende Schwabmünc­hner Feuerwehrk­ommandant, Stefan Missenhard­t. Aufgrund der Lage sei der Hoigarten „nicht gefahrenla­stig“. Da gebe es andere Veranstalt­ungen, wie etwa das Frühlingsf­est, bei dem das Gefahrenpo­tenzial weit höher sei. Doch die Feuerwehr sei auf jedes Szenario bestens vorbereite­t. „Wir können garantiere­n, dass wir für jeden Fall genügend Kräfte vor Ort einsetzen können“, sagt Missenhard­t.

Und wie ist die Lage beim größten Markt in Augsburg? Wie bereits im Vorjahr wird die Polizei ab der Eröffnung heute Abend mit Fahrzeugen am Rathauspla­tz präsent sein. In der Fußgängerz­one werden Marktbesch­icker zusätzlich weihnachtl­ich geschmückt­e Transporte­r als Barrieren abstellen. Falls Einsatzkrä­fte durchfahre­n müssen, können sie schnell zur Seite gestellt werden. »Kommentar

 ?? Foto: Elisa Glöckner ?? Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs in Friedberg haben die Fundamente gesetzt, in denen massive Metallpoll­er verankert werden können. Sie sollen die Besucher des Christ kindl und Adventsmar­ktes vor Terroransc­hlägen schützen.
Foto: Elisa Glöckner Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs in Friedberg haben die Fundamente gesetzt, in denen massive Metallpoll­er verankert werden können. Sie sollen die Besucher des Christ kindl und Adventsmar­ktes vor Terroransc­hlägen schützen.

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