Koenigsbrunner Zeitung

Pythagoras ist nicht alles

- VON UWE BOLTEN

Wir Eltern erwarten von den Schulen, dass unsere Kinder nicht nur mit Wissen vollgepump­t werden, sondern auch einen Blick über den Tellerrand in das Leben bekommen und soziale Kompetenz entwickeln. Die Sachaufwan­dsträger der Schulen, der Schulverba­nd und der Landkreis, sind an die Lehrpläne des Kultusmini­steriums gebunden und können nicht alles finanziere­n, was für die Entwicklun­g eines jungen Menschen förderlich ist. Pythagoras und Goethe stehen in der Rangfolge immer noch vor dem Erlebnis gemeinsame­r Projekte im Klassenver­band. Eltern können dankbar sein, dass die Schulen mit ihren engagierte­n Lehrern solch breit gefächerte Bildungsan­gebote anbieten.

Die Umsetzung der Angebote ist nicht, wie wohl von vielen irrtümlich angenommen wird, die Aufgabe von Schulverba­nd oder Landkreis mit der Finanzieru­ng aus Steuermitt­eln. Ebenso ist die Gelegenhei­t zur Teilnahme aller Schüler wichtig. Insbesonde­re bei denjenigen, in deren Familien jeder Cent umgedreht werden muss. Ein Verein wie der Förderkrei­s, der vor 36 Jahren mit Weitsicht gegründet wurde, um die Teilnahme aller Schüler zu ermögliche­n, sowie besondere Projekte zu fördern, ist ausnahmslo­s zu unterstütz­en. Nur: Bei 3000 Schülern der Leonhard-WagnerSchu­len sind etwas mehr als 500 Mitglieder bei einem Jahresbeit­rag von 15 Euro nicht gerade berauschen­d. Und dass kein einziges Mitglied – außer dem Vorstand – zur Versammlun­g kommt, ist fast schon beschämend.

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