Jugend und Grünpaten ernten gemeinsam
Wie Matrix und Permakultur in Königsbrunn zusammenarbeiten und was sie Neues planen
Königsbrunn Jugendliche, die an einem sonnigen Herbstnachmittag an der frischen Luft unterwegs sind, frische Kräuter ernten und anschließend gemeinsam etwas Gesundes und Schmackhaftes zubereiten – der Wunschtraum vieler Mütter. So geschehen ist das zum Start des neuen Kooperationsprojekts zwischen der Jugendfreizeitstätte Matrix und Grünpaten des Permakultur-Design in Königsbrunn unter der Leitung von Sunyela Roider.
Am noch jungen Perma-Beet am Königsbrunner Marktplatz ernteten die Heranwachsenden Salat und Petersilie, die sie dann mit viel Engagement und Begeisterung in der großen Küche der Jugendfreizeitstätte Matrix zu verschiedenen Dips verarbeiteten und genüsslich mit Gemüse verzehrten. Angi Klecker betreut das Projekt vonseiten des Jugendzentrums und freut sich auf ähnliche Aktionen, die für das Frühjahr angedacht sind. Auch der Plan eines Perma-Beetes auf dem Gelände des Jugendzentrums besteht.
Auf diese kreative Art und Weise kommen Klecker und Roider mit den Jungs und Mädels ins Gespräch über Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion und im Allgemeinen. Einige Mädchen kannten das Modell der Permakultur oder auch des „Urban Gardening“bereits und haben sich über das Internet auch schon über die Formen der Lebensmittelproduktion informiert und über die negativen Ausprägungen wie vernichtete Lebensmittel und Gifteinsatz auf den Feldern.
Die jungen Menschen können durch ihre Beschäftigung mit Lebensmitteln von der Saat, über die Ernte bis hin zum gekochten Ergebnis Selbstwirksamkeit erfahren. Passend zu diesem Thema findet seit Eröffnung der Matrix jeden Mittwoch nicht nur vegan-vegetarisches Kochen statt, sondern mittlerweile auch in regelmäßigen Abständen ein veganer Stammtisch für Jung und Alt.
Für die Premiere der Zusammenarbeit organisierte Initiatorin und Mitarbeiterin der Matrix, Angi Klecker, einen kleinen veganen Imbiss vom Café Chez Rani in Haunstetten, das im Juli seine große Eröffnung feierte. Der erste Abend war ein voller Erfolg. Zehn Teilnehmer zwischen 16 und 27 Jahren knabberten Fingerfood, lachten viel und diskutierten über Themen wie Fleischverzehr, Umweltbelastung und die Plastikvermüllung der Meere. Wobei auch nicht nur Veganer und Vegetarier am Tisch saßen. Für das nächste Mal ist eine gemeinsame Kochaktion mit den Jugendlichen geplant.
Angi Klecker hofft, dass sich aus dem Stammtisch, den jungen Erntehelfern und Köchen eine Gruppe bildet, die sich für einen nachhaltigen Lebensstil einsetzt und an der Planung und Ausführung eines großen Events in der Matrix beteiligt. Inhaltlich gehört in so ein Event nicht nur ein schonungsvoller Umgang mit den Ressourcen unseres einzigartigen Planeten, sondern auch ein veränderter Umgang unserer Spezies untereinander. Deshalb haben einige der Mädchen eine Gruppe gegründet, die sich „H and E (Happiness and Equality)“nennt.