Wird der Orgelbau Kulturerbe?
Unesco entscheidet in Südkorea
Bonn/Jeju Die Weltkulturorganisation Unesco berät vom heutigen Montag an darüber, wie kulturelle Vielfalt bei Katastrophen und Konflikten geschützt werden kann. Immaterielles Kulturerbe könne sowohl durch bewaffnete Konflikte als auch durch Naturkatastrophen bedroht sein, erklärte die Deutsche Unesco-Kommission auf Nachfrage. Zugleich scheine das Kulturerbe geeignet, Gemeinschaften zu stärken, Wiederaufbau und Versöhnung zu fördern.
Der Zwischenstaatliche Ausschuss tagt vom 4. bis 9. Dezember auf der südkoreanischen Insel Jeju. Wie es weiter seitens der Deutschen Unesco-Kommission hieß, wirke sich beispielsweise auch der Krieg in Syrien auf das immaterielle Kulturerbe des Landes negativ aus, da das entsprechende Wissen und Können zur Pflege des Erbes nur noch unzureichend weitergegeben könne. Sowohl in Syrien als auch unter Flüchtlingen in Europa gebe es eine hohe Nachfrage, etwa nach traditioneller Gesundheitsversorgung und nach Bestattungsriten. Diese könnten jedoch nicht befriedigt werden. Das Wissen über traditionelle Speisen spiele gerade bei Geflüchteten eine wichtige Rolle, hieß es.
Auf der Sitzung in Südkorea entscheidet auch der zuständige Unesco-Ausschuss darüber, ob die Tradition des deutschen Orgelbaus und der deutschen Orgelmusik künftig zum immateriellen Kulturerbe zählen soll.