Blutspur in Wohnung sorgt für Aufregung
Die Blutspur zog sich vom Eingang des Hauses bis zu einer Wohnung im Obergeschoss. Als die Polizeibeamten am Sonntag zu einem Mehrfamilienhaus in die Untere Osterfeldstraße gerufen wurden, befürchteten sie zunächst Schlimmes. Eine blutverschmierte, zerbrochene Glasscheibe an der Wohnungstür hatte dazu geführt, dass jemand die Polizei gerufen hatte. Niemand reagierte, als die Beamten klingelten und klopften, also öffneten sie die Tür gewaltsam. Auf der Couch lag der 42-jährige Bewohner. Er hatte blutige Schnittverletzungen. Der leicht alkoholisierte Mann klärte die Polizisten auf, dass er keinem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Er hatte seinen Schlüssel vergessen und die Glasscheibe eingeschlagen, um ins Haus zu gelangen und sich schlafen zu legen. Der Mann werde wohl für den Schaden in Höhe von mehreren hundert Euro aufkommen müssen, teilt die Polizei mit. Ein weiteres Nachspiel hat der Fall für ihn nicht. Die Stadt will bis März ihren Kurs zum Thema „geförderte Wohnungen“abstecken. Die SPD und der Mieterverein fordern seit Jahren, dass in Bebauungsplänen für Neubaugebiete eine Quote von 30 Prozent für geförderten Wohnungsbau festgeschrieben wird. Das Sozialreferat ermittelt momentan, wie viel Bedarf herrscht. Das Baureferat hat bislang immer rechtliche Bedenken gegen eine Quote angemeldet.
Die Frage, wie viele geförderte Wohnungen es gibt, betrifft bei weitem nicht nur Hartz-IV-Empfänger und unterste Einkommensschichten. Weil keine „Gettos“entstehen sollen, gibt es bei Neubauten keine „Sozialwohnungsblocks“mehr. In vom Staat geförderten Mehrfamilienhäusern gilt eine Dreiteilung: Bedürftige Mieter bekommen einen hohen Zuschuss, die wirtschaftlich stärksten Bewohner gehören eher zur Mittelschicht und erhalten wenig Zuschuss. Darum sind geförderte Wohnungen für einen großen Teil des Mietmarkts interessant.
Das Thema ist politisch umstritten. „Es geht darum, alle Bevölkerungsgruppen im Auge zu behalten“, sagt Oberbürgermeister Kurt