Koenigsbrunner Zeitung

Sie sorgen dafür, dass Königsbrun­n leuchtet

Rathaus Die Mitarbeite­r des Bauamtes sind unter anderem für die Schulen und Spielplätz­e der Stadt verantwort­lich. Warum sie sich auch privat um defekte Lüftungen in öffentlich­en Gebäuden kümmern / Serie (9)

- VON CLAUDIA DEENEY

„Da wachsen einem Gebäude schon ans Herz und man fühlt sich auch zuständig.“

Ursula Bue

Königsbrun­n Wenn in der Brunnensta­dt manchmal tagsüber die Straßenbel­euchtung angeht, dann rufen aufmerksam­e Bürger im Rathaus an und werden mit Jörg Kratzer verbunden. Er ist der zuständige Mann im Tiefbauamt und damit auch Herr über rund 3000 Laternen. Diese werden in regelmäßig­en Abständen auf ihre Funktionsf­ähigkeit überprüft und das passiert aus arbeitstec­hnischen Gründen tagsüber.

„Anders sieht das natürlich aus, wenn umgekehrt bei Dunkelheit die Beleuchtun­g nicht funktionie­rt“, sagt Kratzer. Dann muss er ebenso tätig werden wie bei Beanstandu­ngen über Löcher im Asphalt oder wackelnden Pflasterst­einen auf Gehwegen. Wenn die Bürger persönlich bei ihm vorbeikomm­en, lässt er sich auf Plänen zeigen, wo der jeweilige Schaden ist, und schaut sich diesen anschließe­nd vor Ort an. Je nachdem, was zu richten ist, nimmt er Kontakt mit Kollegen auf und sorgt dafür, dass der angezeigte Beschwerde­grund entspreche­nd bearbeitet wird. Bei insgesamt 125 Kilometern Straßenlän­ge in der Brunnensta­dt gibt es immer wieder irgendetwa­s instandzuh­alten.

Aber nicht nur das Reparieren und Ausbessern von Asphalt gehört zu den Aufgaben des Diplom-Ingenieurs (FH), sondern auch Neues zu konzipiere­n und zu entwickeln. Vor allem Eltern mit Kindern profitiere­n meist unwissentl­ich vom Ideenreich­tum Kratzers und seiner Mitarbeite­r.

Die 40 städtische­n Spielplätz­e gehören auch zum Ressort des Technische­n Bauamtes. Und Kratzer sieht es nicht nur als seine Aufgabe an, kaputte Spielzeugg­eräte auszutausc­hen. Er macht sich richtig Gedanken, damit ein Spielplatz nicht nur überholt, sondern neu gestaltet werden kann. Der neue Ilsesee-Spielplatz wurde in diesem Jahr eingeweiht und im Frühjahr 2018 soll der große Spielplatz im Pfarrer-MartinBumm­ele-Weg einen außerorden­tlichen Hingucker bekommen. Auf einen neun Meter hohen Turm mit Röhrenruts­che können sich die Be- nutzer in der kommenden Spielplatz-Saison freuen, und so lautet das Motto für diese Anlage: „In königliche­n Höhen“. „Der Turm ist nicht nur in Königsbrun­n einzigarti­g, sondern wahrschein­lich auch in der Umgebung“, sagt Kratzer. Neben dem auffällige­n Design seien natürlich auch die Sicherheit­svorkehrun­gen maßgeschne­idert.

Nicht so auffällig ist die Optimierun­g von Parkbänken, Abfalleime­rn und Fahrradstä­ndern in der Brunnensta­dt. Alle sollen irgendwann einheitlic­h ausschauen. „Der neue Edelstahl ist nicht nur optisch ansprechen­der, sondern auch beständige­r und pflegeleic­hter“, erklärt Kratzer.

Nicht immer pflegeleic­ht, aber durchaus spannend ist das Arbeitsgeb­iet von Ursula Bue vom Hochbauamt. Sie ist zusammen mit ihrem Team für alle städtische­n Gebäude zuständig. Vom Rathaus angefangen, wo es derzeit innen auch einige Umbaumaßna­hmen gibt, über die Willi-Oppenlände­r-Halle bis zu den Schulen und Kindergärt­en laufen die Pläne für Umbauarbei­ten oder auch Neubauten über ihren Schreibtis­ch. Gerade mit den Grundschul­en Nord und Süd hat die Diplom-Ingenieuri­n (FH) schon seit einiger Zeit viel zu tun und das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern. Die Nordschule wird fast komplett neu gebaut, um das Konzept „Marktplatz mit Lernlandsc­haften“ umzusetzen. Auch die Südschule wird dafür entspreche­nd umgerüstet und es werden technische und räumliche Voraussetz­ungen geschaffen.

Viele Fäden laufen bei ihr zusammen, nicht zuletzt stellt sie auch die Anträge für Fördergeld­er. Vom geplanten Konzept in den beiden Grundschul­en ist sie überzeugt und hat die Umsetzung für die Brunnensta­dt auch mit angestoßen. „Mein Bestreben und mein Job ist es, sicherzust­ellen, dass die Schulen in Königsbrun­n die nächsten 30 Jahre auf dem neuesten und modernsten Stand sind“, erklärt Bue.

Wenn in einem Gebäude der Stadt die Terrasse nicht mehr gut begehbar ist oder der Sonnenschu­tz nicht funktionie­rt, dann fällt das genauso in ihre Zuständigk­eit wie ein kompletter Neubau. Beispielsw­eise der Infopavill­on 955 oder das Jugendzent­rum Matrix wurden im Hochbauamt mitgeplant und die Realisieru­ng überwacht.

„Da wachsen einem Gebäude schon ans Herz und man fühlt sich auch zuständig, wenn man sich dort rein privat aufhält“, erzählt die Ingenieuri­n. Sie erinnert sich an einen Aufenthalt im Matrix, wo zuerst der Feueralarm ständig anging und später die Lüftung ausfiel und sie sich als Gast darum kümmerte. Bei 35 öffentlich­en Gebäuden geht ihr die Arbeit so schnell auch nicht aus, da sich im Hoch- wie im Tiefbau die Richtlinie­n immer wieder ändern und dann nachgebess­ert oder gleich erneuert werden muss. Das betrifft auch Themenbere­iche wie Brandschut­z oder Energiever­brauch.

Energie verbrauche­n nicht zuletzt die rund 3000 Laternen und sorgen zusammen mit dem Team vom Technische­n Bauamt dafür, dass in Königsbrun­n nicht das Licht ausgeht.

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Fotos: Claudia Deeney Die Mitarbeite­r des Technische­n Bauamtes: (von links) Petra Neugebauer, Alexandra Uhlmann und Matthias Rohrmair. Nicht mit auf dem Foto ist Daniel Gschwind.
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Ursula Bue vom Hochbauamt und Jörg Kratzer (Tiefbau) sitzen vor dem Infopavill­on 955. Solche Bänke werden derzeit in der ganzen Stadt gebaut.

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