Sie sorgen dafür, dass Königsbrunn leuchtet
Rathaus Die Mitarbeiter des Bauamtes sind unter anderem für die Schulen und Spielplätze der Stadt verantwortlich. Warum sie sich auch privat um defekte Lüftungen in öffentlichen Gebäuden kümmern / Serie (9)
„Da wachsen einem Gebäude schon ans Herz und man fühlt sich auch zuständig.“
Ursula Bue
Königsbrunn Wenn in der Brunnenstadt manchmal tagsüber die Straßenbeleuchtung angeht, dann rufen aufmerksame Bürger im Rathaus an und werden mit Jörg Kratzer verbunden. Er ist der zuständige Mann im Tiefbauamt und damit auch Herr über rund 3000 Laternen. Diese werden in regelmäßigen Abständen auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft und das passiert aus arbeitstechnischen Gründen tagsüber.
„Anders sieht das natürlich aus, wenn umgekehrt bei Dunkelheit die Beleuchtung nicht funktioniert“, sagt Kratzer. Dann muss er ebenso tätig werden wie bei Beanstandungen über Löcher im Asphalt oder wackelnden Pflastersteinen auf Gehwegen. Wenn die Bürger persönlich bei ihm vorbeikommen, lässt er sich auf Plänen zeigen, wo der jeweilige Schaden ist, und schaut sich diesen anschließend vor Ort an. Je nachdem, was zu richten ist, nimmt er Kontakt mit Kollegen auf und sorgt dafür, dass der angezeigte Beschwerdegrund entsprechend bearbeitet wird. Bei insgesamt 125 Kilometern Straßenlänge in der Brunnenstadt gibt es immer wieder irgendetwas instandzuhalten.
Aber nicht nur das Reparieren und Ausbessern von Asphalt gehört zu den Aufgaben des Diplom-Ingenieurs (FH), sondern auch Neues zu konzipieren und zu entwickeln. Vor allem Eltern mit Kindern profitieren meist unwissentlich vom Ideenreichtum Kratzers und seiner Mitarbeiter.
Die 40 städtischen Spielplätze gehören auch zum Ressort des Technischen Bauamtes. Und Kratzer sieht es nicht nur als seine Aufgabe an, kaputte Spielzeuggeräte auszutauschen. Er macht sich richtig Gedanken, damit ein Spielplatz nicht nur überholt, sondern neu gestaltet werden kann. Der neue Ilsesee-Spielplatz wurde in diesem Jahr eingeweiht und im Frühjahr 2018 soll der große Spielplatz im Pfarrer-MartinBummele-Weg einen außerordentlichen Hingucker bekommen. Auf einen neun Meter hohen Turm mit Röhrenrutsche können sich die Be- nutzer in der kommenden Spielplatz-Saison freuen, und so lautet das Motto für diese Anlage: „In königlichen Höhen“. „Der Turm ist nicht nur in Königsbrunn einzigartig, sondern wahrscheinlich auch in der Umgebung“, sagt Kratzer. Neben dem auffälligen Design seien natürlich auch die Sicherheitsvorkehrungen maßgeschneidert.
Nicht so auffällig ist die Optimierung von Parkbänken, Abfalleimern und Fahrradständern in der Brunnenstadt. Alle sollen irgendwann einheitlich ausschauen. „Der neue Edelstahl ist nicht nur optisch ansprechender, sondern auch beständiger und pflegeleichter“, erklärt Kratzer.
Nicht immer pflegeleicht, aber durchaus spannend ist das Arbeitsgebiet von Ursula Bue vom Hochbauamt. Sie ist zusammen mit ihrem Team für alle städtischen Gebäude zuständig. Vom Rathaus angefangen, wo es derzeit innen auch einige Umbaumaßnahmen gibt, über die Willi-Oppenländer-Halle bis zu den Schulen und Kindergärten laufen die Pläne für Umbauarbeiten oder auch Neubauten über ihren Schreibtisch. Gerade mit den Grundschulen Nord und Süd hat die Diplom-Ingenieurin (FH) schon seit einiger Zeit viel zu tun und das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern. Die Nordschule wird fast komplett neu gebaut, um das Konzept „Marktplatz mit Lernlandschaften“ umzusetzen. Auch die Südschule wird dafür entsprechend umgerüstet und es werden technische und räumliche Voraussetzungen geschaffen.
Viele Fäden laufen bei ihr zusammen, nicht zuletzt stellt sie auch die Anträge für Fördergelder. Vom geplanten Konzept in den beiden Grundschulen ist sie überzeugt und hat die Umsetzung für die Brunnenstadt auch mit angestoßen. „Mein Bestreben und mein Job ist es, sicherzustellen, dass die Schulen in Königsbrunn die nächsten 30 Jahre auf dem neuesten und modernsten Stand sind“, erklärt Bue.
Wenn in einem Gebäude der Stadt die Terrasse nicht mehr gut begehbar ist oder der Sonnenschutz nicht funktioniert, dann fällt das genauso in ihre Zuständigkeit wie ein kompletter Neubau. Beispielsweise der Infopavillon 955 oder das Jugendzentrum Matrix wurden im Hochbauamt mitgeplant und die Realisierung überwacht.
„Da wachsen einem Gebäude schon ans Herz und man fühlt sich auch zuständig, wenn man sich dort rein privat aufhält“, erzählt die Ingenieurin. Sie erinnert sich an einen Aufenthalt im Matrix, wo zuerst der Feueralarm ständig anging und später die Lüftung ausfiel und sie sich als Gast darum kümmerte. Bei 35 öffentlichen Gebäuden geht ihr die Arbeit so schnell auch nicht aus, da sich im Hoch- wie im Tiefbau die Richtlinien immer wieder ändern und dann nachgebessert oder gleich erneuert werden muss. Das betrifft auch Themenbereiche wie Brandschutz oder Energieverbrauch.
Energie verbrauchen nicht zuletzt die rund 3000 Laternen und sorgen zusammen mit dem Team vom Technischen Bauamt dafür, dass in Königsbrunn nicht das Licht ausgeht.