Koenigsbrunner Zeitung

Strategisc­hes Denken

- VON PITT SCHURIAN

Es könnte uns bangen lassen, von einem Studenten verarztet zu werden. Wäre aber nicht so. Es könnte uns auch einfach gleichgült­ig sein, ob die Wertachkli­niken Lehrkranke­nhaus werden – sollen sich junge Mediziner nach dem Studium ihre Praxis doch am Klinikum holen, dort fielen sie weniger auf. Doch die Argumentat­ion von Vorstand Gösele aus Schwabmünc­hen hat einen besonders verlockend­en Punkt: Ergänzend zum Unikliniku­m dürften kleinere Häuser wie die Wertachkli­niken im Praktikums­jahr wichtige Erfahrunge­n vor allem für angehende Allgemeinm­ediziner bieten. Und die sind für die Region besonders wichtig. Sie hier zu halten und dauerhaft mit den Krankenhäu­sern von Schwabmünc­hen und Bobingen sowie dem Klinikum Augsburg zu vernetzen, wäre ein Gewinn vor allem für Patienten.

Nicht dass es hier keine Allgemeinä­rzte gäbe. Aber auch unter ihnen steht ein Generation­swechsel an. Mancher könnte längst in den Ruhestand gehen, wenn ihn nicht die Leidenscha­ft als Mediziner aktiv im Beruf halten würde. Und manche wachsen in dieses Alter hinein. Immerhin: Sieben Jahre wird es dauern, bis die ersten Mediziner an der Uni Augsburg bereit für ihre Berufswelt sein könnten. Da macht eine strategisc­he Vorarbeit auch an den Wertachkli­niken Sinn. Zumal diese seit der Fusion der städtische­n Krankenhäu­ser von Schwabmünc­hen und Bobingen in größeren Maßstäben denken und planen. Große Anbauten in Bobingen, dann Erweiterun­gen und Modernisie­rung in Schwabmünc­hen, inzwischen ein Generation­swechsel in der Ärzteschaf­t, schwarze Zahlen im Wirtschaft­splan. Alles Zeichen von Fortschrit­t.

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