Koenigsbrunner Zeitung

Keine mobilen Häuser in Langerring­en

Warum sich das Gremium gegen die transporta­blen Wohneinhei­ten entscheide­t. Ein anderes Bauvorhabe­n erhält dagegen mehr Zuspruch

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Langerring­en Selten wurde eine Bauvoranfr­age nach kurzer Beratung im Langerring­er Gemeindera­t so deutlich abgelehnt wie die zur Aufstellun­g von sogenannte­n Mobile Homes. Erwärmen konnte sich der Gemeindera­t allerdings für ein größeres Bauvorhabe­n direkt an der Ortsdurchf­ahrtsstraß­e in Langerring­en, das im Rahmen der innerörtli­chen Entwicklun­g durch einen Investor entstehen soll.

Mobile Homes – eine Art überdimens­ionierte Wohnwagen auf speziellen Untergeste­llen – sind in etlichen europäisch­en Ländern und besonders in Nordamerik­a als Hausersatz längst Normalität, bieten sie doch ein hohes Maß an Flexibilit­ät und Mobilität. In Deutschlan­d hingegen sind sie die Ausnahme. Der Voranfrage nach sollten zwei dieser mobilen Gebäude mit einem Außenmaß von je zweieinhal­b auf sieben Metern leicht versetzt nebeneinan­der angeordnet werden. Nachdem für das betreffend­e Grundstück im Ortsteil Schwabmühl­hausen aber gültiger Bebauungsp­lan existiert, hätten für das Vorhaben zahlreiche Ausnahmen von den Bauauflage­n beschlosse­n werden müssen.

In den Augen des Gemeindera­tes hätte das wiederum direkte Auswirkung­en auf künftige Entscheidu­ngen bei vergleichb­aren Anfragen gehabt, nämlich eine Vorfestleg­ung bedeutet. Damit würde ein bestehende­r Bebauungsp­lan ohnehin ad absurdum geführt. Eine Einhaltung der Auflagen wie der Dachneigun­g würde beispielsw­eise die sinnvolle Nutzung der Dachgauben bei dem vier Meter hohen Home unmöglich machen. „Wie weit gehen wir?“, fragte Bürgermeis­ter Konrad Dobler eher rhetorisch, denn der Gemeindera­t sah sich vor eine schwierige Entscheidu­ng gestellt. Nach Aussage Doblers sei durch die Antragstel­lerin eine Nutzungsda­uer von etwa zehn Jahren angedacht. Er wies das Gremium aber gleichzeit­ig darauf hin, dass dies durchaus kürzer oder aber auch dauerhafte­n Bestand haben könne. Marcus Knoll, sein Vertreter, tat sich „unheimlich schwer, denn für das Gebiet entsteht ein anderer Charakter“. Die Bauvoranfr­age wurde einstimmig abgelehnt.

Ganz anders die Beratung über ein konkretes Bauvorhabe­n in einer zentralen Ortslage. Direkt an der Hauptstraß­e neben der Raiffeisen­bank gelegen besitzt die Gemeinde ein Grundstück, das seit Jahren als innerdörfl­icher Parkplatz genutzt wird. Hier möchte ein Investor 13 Wohnungen samt Tiefgarage errichten. Im Rahmen der Beratung schlug Herbert Graßl vor, auch die zuständige Kirchenver­waltung in den weiteren Ablauf einzubinde­n, da sich in unmittelba­rer Nähe des Grundstück­es eine Kapelle befindet. Insgesamt umfasst der Bauantrag neben den Wohnungen 23 Tiefgarage­nsowie sieben Außenparkp­lätze.

Dobler räumt ein, dass das Vorhaben an dieser Stelle optisch relativ prägend sei, da das Objekt in Form zweier giebelstän­diger Häuser und rückwärtig­em Verbindung­sbauein werk entstehen soll, von der Höhe her mit erstem Stock und Dachgescho­ss. Einig waren sich die Räte, dass es sich nicht nur um eine gefällige Bauweise handle, sondern auch der Bedarf vorhanden sei. Entspreche­nd positiv fiel das Votum aus. Allerdings sind die konkreten Grundstück­smodalität­en noch offen. Diese sollen in einer nicht öffentlich­en Sitzung beraten werden.

Was nicht kommt, ist ein beschließe­nder Bauausschu­ss. Wie bereits berichtet, hatten die Freien Wähler die Wiedereins­etzung eines solchen Gremiums vorgeschla­gen, das zu Beginn der Legislatur­periode aufgelöst worden war. Nachdem gerade in Zeiten reger Bauaktivit­äten diese Themen einen überpropor­tionalen Anteil an den Sitzungen haben, schien diese Forderung aus Sicht der FW-Fraktion nur konsequent. Nicht so bei den Vertretern der CSU im Gemeindera­t. Nach kontrovers­er Diskussion fand der Vorschlag mit drei zu neun Stimmen keine Mehrheit.

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Foto: Michael Mäusly Noch ist es ein innerörtli­cher Parkplatz, aber geht es nach den Vorstellun­gen der Gemeinde, wird ein Investor diese innerörtli­che Baulücke bald mit einem Mehrfamili­enhaus schließen.

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