Doping im Darts
Noch vor einem Jahr hatte der Deutsche Verband große Pläne. Dann flogen beim German Masters zwei Spieler auf
Frankfurt/Main Vor einem Jahr gab es im deutschen Darts-Sport noch große Pläne und Träume. Auf nationaler Ebene sollten die Spieler besser belohnt werden. Europaweit träumte man von einer Art Champions League, in der sich Deutsche mit Niederländern messen. Ein Jahr und zwei Doping-Fälle beim höchstdotierten DDV-Turnier später scheint Darts in Deutschland in einer Krise zu stecken. Bei den German Masters in Kirchheim testete die nationale Anti-Doping Agentur (NADA) beide Finalisten bei den Männern positiv auf im Sport unerlaubte Substanzen. „Dann ist der ganze Krempel ins Rollen gekommen“, sagt Peltzer. Gut vier Monate später beschloss der Verband mit rund 11 000 Athleten – die meisten davon Amateure – eine neue AntiDoping-Ordnung. Eine Expertenkommission soll eingerichtet werden. Und bis Ende 2018 soll jeder der 13 Landesverbände einen Beauftragten im Kampf gegen Doping haben. Doping beim Darts? Das klingt zunächst abwegig.
Die körperliche Fitness spielt in diesem Sport eine geringere Rolle als in Ausdauersportarten. Auch konkurrieren in ihrem Sport nur die allerwenigsten um Millionen – die Spieler in den deutschen Landesverbänden schon gar nicht. Bei den German Masters ging es um ein Preisgeld von insgesamt gut 6000 Euro. Für den Sieger bei den Herren waren nach DDV-Angaben 1000 Euro ausgeschrieben. Zumindest im Profi-Bereich sind aber die Anforderungen an die Sportler hoch, wie der beste deutsche Darts-Spieler Max Hopp – selbst ein Profi – beschreibt: „Darts ist hohe Konzentration, Millimeter-Arbeit, ein sehr mentales Spiel, Aktion und Reaktion, auch mit den Gegnern, dem Publikum, den Kameras.“Er befürwortet Doping-Kontrollen.