Geld für modernste Museumstechnik
Staatssekretär Johannes Hintersberger übergibt im Infopavillon 955 einen 10000-Euro-Scheck
Königsbrunn
Die große Leidenschaft für das Thema ist Manfred Kosch anzumerken, wenn er Besuchern vor den Dioramen im Infopavillon 955 die Lechfeldschlacht erklärt. Künftig kann der Historiker seine Führungen noch individueller und detailreicher gestalten. Möglich macht es modernste Museumstechnik, die zwei Jahre nach Eröffnung der Ausstellung auf den neuesten Stand gebracht und erweitert wurde.
Touchscreen-Monitore informierten die Besucher schon bisher mit Bild, Text, Ton sowie Lichteffekten zu den Dioramen und dem dort dargestellten Schlachtgeschehen. Die Dioramen wurden nun mit beweglichen LED-Leuchten ausgerüstet. Außerdem wurde die Technik durch eine individuelle Steuerung perfektioniert. Dadurch können die Kulturvermittler bei Gruppenführungen den Ablauf nun selbst steuern. „Für Besucher, die auf eigene Faust über das Lechfeld streifen möchten, haben wir eine unglaubliche Fülle an Text zur Verfügung“, sagt Manfred Kosch. „In meine Führungen kann ich aber auch ganz individuell auf die Gäste eingehen. Habe ich Augsburger vor mir, brauche ich nicht zu erklären, wo der Obstmarkt liegt. Sind es Gruppen von auswärts, dann muss ich aber eventuell sogar den Standort des Augsburger Doms aufleuchten lassen.“
Die Stadt ließ sich die Erneuerung 40000 Euro kosten (wir berichteten). Mit einer Spende von
10 000 Euro unterstützt der Verkehrsverein Region Augsburg nun die Investition. Als dessen Erster Vorsitzender überreichte Staatssekretär Johannes Hintersberger den Scheck. „Diese Ausstellung ist ein exorbitanter Schatz“, betonte er. Hoch zufrieden mit der steigenden Besucherzahl der Gedenkstätte zeigte sich Götz Beck. Der Augsburger Tourismus-Direktor war auch erfreut über die Spende: „Mit den drei Dioramen und mehr als
13000 von Martin Sauter aus Königsbrunn von Hand bemalten Zinnfiguren wird der Verlauf der Schlacht zwar optisch sehr ansprechend erklärt. Doch erst durch die didaktische Aufbereitung wird vielen Besuchern die Bedeutung des epochalen Ereignisses vor den Toren von Augsburg tatsächlich klar.“
Bei der Spendenübergabe war auch die Königsbrunner Kulturamtsleiterin Ursula Off-Melcher mit dabei. Sie erwartet durch die erstmals aufgelegte Broschüre zur Königsbrunner Museumslandschaft einen weiteren Anstieg der Besucherzahlen. Barbara Jaser, Zweite Bürgermeisterin der Stadt Königsbrunn, erinnerte noch einmal an den Beginn der Bewerbung der Stadt Königsbrunn für die Ausstellung zur Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 2009. Drei Jahre später wurden die ersten beiden Dioramen im Rathausfoyer untergebracht, bis dann im Herbst 2015 der Umzug in die jetzigen Räumlichkeiten erfolgte. Bürgermeister Franz Feigl zeigte sich erfreut, dass die Stadt dank des finanziellen Beitrags des Verkehrsvereins etwas entlastet wurde.
Mit der Ausstellung zu drei Tagen Weltgeschichte geht das Museum mehr als 1000 Jahre zurück. Es handle sich im Infopavillon 955 nicht um eine naive Verherrlichung des Kampfgeschehens, sondern um die Vermittlung der aus dem militärischen Sieg Ottos des Großen resultierenden und bis heute relevanten geopolitischen Umwälzungen, erklärten die Anwesenden.
Zum Ende des Jahres wird noch eine knapp 50-köpfige Besuchergruppe aus der Region der „OttoStadt“Magdeburg erwartet, mit der Augsburg im Frühjahr eine touristische Kooperation einging.
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Öffnungszeiten Der Infopavillon 955 am Alten Postweg 1 hat dienstags, donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie von 14.30 bis 17.30 Uhr geöff net. Freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr. Am Samstag und am Sonntag für Besucher ohne Führung von 14 bis 15 Uhr, mit Füh rung um 15 und um 16 Uhr. Zwischen 25. 12. 17 und 5. 1. 18 ist die Ausstellung geschlossen.