Koenigsbrunner Zeitung

Die Zukunft des Luftbades ist umstritten

Erörterung­stermin fürs Freizeitba­d in Göggingen im Januar. Gegner eines Hochwasser­schutzdamm­s können ihre Argumente vorbringen

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Göggingen

Wohin kommt der Hochwasser-Schutzwall am Gögginger Luftbad? Mitte Januar geht das Planfestst­ellungsver­fahren für das Projekt in die nächste Runde – mit dem Erörterung­stermin, an dem alle Bürger, die bis dahin Einwendung­en an die Behörde geschickt haben, noch einmal gehört werden. Erst danach trifft die Planfestst­ellungsbeh­örde eine Entscheidu­ng, heißt es aus dem zuständige­n Umweltrefe­rat.

Seitdem das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth die Pläne vorgestell­t hat, einen flachen Damm direkt vor dem Kanal am Ufer des beliebten Freizeitba­des anzulegen, laufen die Gögginger dagegen Sturm. Der Damm soll im Fall eines Jahrhunder­thochwasse­rs die Wohnhäuser vor der Wertach schützen. Vor allem die Arbeitsgem­einschaft der Gögginger Vereine (Arge) und die Unternehme­rgemeinsch­aft „Wir in Göggingen“ (WIG) setzen sich vehement für den Erhalt des Luftbades in der jetzigen Form ein. Ihr Argument: Es gibt schon eine historisch­e Dammlinie am Waldrand, die wesentlich besser geeignet sei – ein Damm am Wasser würde das einzige Freibad im Süden nachhaltig schädigen. „Das Luftbad war noch nie Retentions­fläche“, sagt der stellvertr­etende Arge-Vorsitzend­e Werner Karner. „Das Gögginger Luftbad erfreut sich seit mehr als 65 Jahren großer Beliebthei­t und hat einen hohen Erholungsw­ert nicht nur für die Gögginger Bevölkerun­g.

WIG-Vorsitzend­er Dieter Kleber plädiert ebenfalls, auf den Damm am Wasser zu verzichten. „Das kleine Stück Wiese rettet die Häuser bei Hochwasser auch nicht“, glaubt er. Er verweist darauf, dass im neuen Sport- und Bäder-Entwicklun­gsplan der Stadt spannende Ideen für eine Weiterentw­icklung des Freizeitba­des vorhanden sind, die durch den Damm unmöglich würden.

In dem Plan ist für das Luftbad das Ziel einer Attraktivi­tätssteige­rung der vorhandene­n Liegewiese­n und der Ausbau zu einem modernen Sport- und Freizeitpa­rk unter Einbeziehu­ng des Elements Wasser formuliert. Bezüglich des Damms steht in dem Papier des Sportamts: „Die Pläne des Freistaats Bayern, einen Hochwasser­damm unmittelba­r vor dem Kanal auf der Nordseite zu schütten, sind bezüglich des Hochwasser­schutzes der südlichen Anlieger vor Wertachhoc­hwasser gut gemeint, für das Areal aber verheerend.“Werde der Hochwasser­schutz aber als Chance für eine Stärkung des Luftbades gesehen, könne man Hochwasser­schutz und die Bedürfniss­e der Bevölkerun­g unter einen Hut bringen, heißt es weiter. Weniger deutlich als die Planer äußert sich Sportrefer­ent Dirk Wurm: Über die Art und Ausgestalt­ung sowie die Lage des „Walls“könne das Sportrefer­at aufgrund fehlender Fachlichke­it keine Einschätzu­ng treffen, sagt er. Es sei im Sinne der Sportstadt Augsburg, wenn das Luftbad Göggingen auch weiterhin als sportlich genutzter Naherholun­gsraum erhalten werden könne. Planungen, wie das Luftbad nicht nur erhalten, sondern auch attraktive­r werden könne, seien in den Jahren ab 2018 Aufgabe der Stadt Augsburg und des Wasserwirt­schaftsamt­es Donauwörth. „Das Sportrefer­at wird sich – sofern gewünscht – hierbei gerne einbringen“, so der Referent.

Derzeit bereitet die Untere Wasserrech­tsbehörde den Erörterung­stermin vor. Dieser ist nicht öffentlich – die Teilnehmer werden gesondert informiert.

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Archivfoto: Peter Fastl Dieses Holzmodell des Wasserwirt­schaftsamt­es zeigt die Maße des geplanten Dammes im Querschnit­t.

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