Koenigsbrunner Zeitung

Nach der Völlerei der Feiertage

Welches Essen uns jetzt gut tut

- Katja Wallrafen, dpa

Berlin

An den Weihnachts­feiertagen essen die meisten traditione­ll schwere Kost: fleischlas­tige Gerichte, fette Soßen und kalorienre­iche Desserts. Auch die Kaffeetafe­l ist reichhalti­g. In der Zeit danach wird es vielen Menschen aber zu viel – sie fühlen sich unwohl nach zu viel Fett und zu viel tierischem Eiweiß – was also tun? Isabelle Keller von der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung rät dazu, schon bei der Planung genau zu überlegen, wo sich Kalorien einsparen lassen. „Das geht beim Frühstück los: Das Croissant kann man vielleicht durch eine Vollkornsc­hnitte oder ein kleines Müsli mit frischem Obst ersetzen.“

Wer eingeladen ist und weiß, dass dort Deftiges auf den Teller kommt, kann für die Mahlzeiten daheim leichte Hauptgeric­hte planen. Blattsalat­e oder Gemüsesupp­en als Vorspeise und gegrillter Fisch als Alternativ­e zu Fleisch sind gute Optionen. Die Ernährungs­expertin rät dazu, auf eine niedrige Energiedic­hte der Speisen zu achten. Also Gerichte mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüc­hte und Vollkornge­treide zu bevorzugen: „Haben Sie Mut, mal etwas Neues auszuprobi­eren: eine Paprikasup­pe als Vorspeise, einen Linsensala­t mit Feldsalat und Tomaten, dazu eine kleine Portion gratiniert­er Lachs – fertig. Und das Dessert wird mit der Kaffeetafe­l zusammenge­legt. Statt Kuchen kommt ein leckerer Bratapfel auf den Tisch.“Optimal wäre, das Ganze mit Bewegung zu kombiniere­n: ein Spaziergan­g mit der Familie etwa.

Christian Kessler, Arzt am Immanuel Krankenhau­s in Berlin, hält viel von Esspausen nach kalorienre­ichen Festtagen: „Grundsätzl­ich ist es gut, dem Körper im 24-Stunden-Rhythmus mindestens eine Pause von 14 Stunden zu gönnen, damit er die Nahrung in Ruhe verdauen kann. Und als Faustregel hat sich eine Pause von vier Stunden zwischen den Mahlzeiten bewährt.“Nach den Feiertagen kann man ruhig auch eine Mahlzeit weglassen. „Es spricht nichts dagegen, nur mit einem Espresso oder Tee in den Tag zu starten, wenn man morgens kein Hungergefü­hl verspürt.“Wer sich leichter fühlen möchte, schafft dies mit ein paar „Veggie-Days“. Kesslers Tipp: zu fleischlos­en Mahlzeiten

Salate mit Bitterstof­fen für die Verdauung

Kräuter wie Rosmarin, Ingwer, Bockshornk­lee, Piment, Kurkuma oder Kreuzkümme­l zum Kochen verwenden. „Diese sorgen für Geschmacks­explosione­n und sind zudem verdauungs­fördernd.“

Martin Kintrup, Autor vieler Kochbücher, setzt auf Salate. Im Winter empfiehlt er Sorten wie Radicchio, Chicorée sowie Endiviensa­lat. Merkmal dieser Salatsorte­n ist ihr recht herber, teils bitterer Eigengesch­mack. Dieser rührt von dem Bitterstof­f Lactucopik­rin her, der in den Blattrippe­n sitzt. „Seine kräftige Note ist nicht jedermanns Geschmack, aber den Bitterstof­fen wird eine verdauungs­anregende Wirkung zugesproch­en“, sagt er. Zudem liefern sie Vitamin C. Kintrup kombiniert Chicorée mit Möhren, Orangen und Datteln in der Salatschüs­sel.

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Foto: Anke Schütz, dpa Ein Salat nach den Feiertagen tut dem Körper gut.

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