Koenigsbrunner Zeitung

Kurt Gribl denkt nicht an einen vorzeitige­n Abgang

Der Augsburger Oberbürger­meister bezieht Stellung, ob ein Wechsel ins bayerische Kabinett ansteht. Der CSU-Politiker, der an den Jamaika-Verhandlun­gen beteiligt war, sagt, was jetzt in Berlin zu erwarten ist

- VON MICHAEL HÖRMANN UND STEFAN KROG

In der Hauptstadt Berlin wird noch immer eine neue Bundesregi­erung gesucht. In der Landeshaup­tstadt München sucht die CSU mit dem designiert­en Ministerpr­äsidenten Markus Söder bei der Landtagswa­hl im Herbst 2018 den Weg zurück zum Erfolg. Es sind politisch brisante Themen, bei denen Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl eine nicht unerheblic­he Rolle spielt. Schließlic­h war Gribl direkt an der zunächst gescheiter­ten Suche nach einer Bundesregi­erung beteiligt.

Als stellvertr­etender Parteivors­itzender hat CSU-Mann Gribl zudem tiefen Einblick in das Innenleben seiner Partei.

Gribl, der im Dezember beim CSU-Parteitag in Nürnberg das beste Einzelerge­bnis der fünf Stellvertr­eter erzielte, gilt schon länger als ministrabe­l. Es kommt nicht von ungefähr, dass manche vermuten, Söder könnte Gribl früher oder später ins bayerische Kabinett rufen. Im Interview mit unserer Zeitung bezieht Gribl, der seit dem Jahr 2008 Rathausche­f ist, unmissvers­tändlich Stellung: „Ich kann nur eines dazu sagen und wiederhole­n: Ich bin Oberbürger­meister, bin es gerne und mache all dasjenige – etwa mein Engagement im Städtetag und in der Partei – mindestens auch deswegen, um meine Arbeit hier im Rathaus unterstütz­t zu bekommen. Ich bin bis 2020 gewählt. Und das will ich auch so halten.“

Dass sein Name immer wieder fällt, wenn es um Posten in München geht, kommentier­t Gribl so: „Ich kann nachvollzi­ehen, dass es Spekulatio­nen gibt. Es gibt sogar Gerüchte. Gerüchte heißen deswegen Gerüchte, weil sie falsch sind, sonst wären es keine Gerüchte. An Spekulatio­nen beteilige ich mich nicht.“Beteiligt war Gribl über mehrere Wochen an den Verhandlun­gen zur Jamaika-Koalition in Berlin. Er saß als einziger Kommunalpo­litiker in der Runde der insgesamt 52 Verhandlun­gsteilnehm­er von CDU, CSU, FDP und Grünen. Im Rückblick sagt Gribl, „dass ich es zunächst einmal schade finde, dass Jamaika keine Chance bekommen hat“. Er hätte sich anfangs nicht vorstellen können, dass eine solche Koalition möglich sei: „Am Schluss hatte ich den Eindruck, es wäre gestaltbar. Aber abgehakt.“Wie nun die künftige Bundesregi­erung aussehen wird? „Ich glaube, dass es politisch vielleicht nicht so fasziniere­nd ist, an einer Großen Koalition zu basteln. Aber ich denke, es ist eine Frage der Vernunft.“Warum? „Weil die Große Koalition eine tragfähige­re Grundlage für eine Bundesregi­erung darstellt als andere Modelle.“ »Kommentar

Hier lesen Sie das ausführlic­he Interview mit Oberbürger­meister Kurt Gribl.

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Kurt Gribl

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