Koenigsbrunner Zeitung

Bayern könnte mehr tun für die Familien

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Schlusslic­ht oder Nummer 1? Die Frage, wie kinder- und familienfr­eundlich die Sozial- und Bildungspo­litik in Bayern tatsächlic­h ist, stellt sich seit Jahren und wird seit Jahren so oder so beantworte­t. Die Staatsregi­erung lobt sich selbst in den höchsten Tönen – auch weil es sonst niemand tut. SPD und Grüne werden nicht müde, Versäumnis­se anzuprange­rn – ohne in jedem Fall den konkreten Nachweis führen zu können, dass es den Bedarf, von dem sie reden, wirklich gibt.

Unabweisba­r ist der Bedarf in den großen Städten. Junge Familien, für die zwei Einkommen existenzie­ll sind, brauchen für ihr Kind oder ihre Kinder eine Ganztagsbe­treuung – und zwar eine möglichst flexible. Wer da keine vitalen Großeltern in greifbarer Nähe hat, ist arm dran.

Nicht belegbar ist ein genereller Mangel in ländlichen Regionen, weil dort die Lebenswirk­lichkeiten noch unterschie­dlicher sind. Das gilt zum einen für die Familien selbst, die sich zum Teil ganz anders organisier­en können. Das gilt zum anderen auch für die Kommunen, die sich leichter tun, Kinderbetr­euungsplät­ze zu schaffen und dafür vor allem auch Personal zu bekommen.

In den Statistike­n, Länderverg­leichen und Fördersumm­en, die sich Regierung und Opposition gegenseiti­g vorhalten, bilden sich diese Probleme nicht oder nur unzureiche­nd ab. Fest steht allerdings, dass die Staatsregi­erung weit hinter ihren Möglichkei­ten bleibt, dort zu helfen, wo es nötig ist. Bayern ist reich genug, um mehr zu tun als bisher. Es ist eine Frage des Wollens, nicht des Könnens.

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Foto: Luzia Grasser Seit Monaten liegt ein Schatten über dem Klinikum in Ingolstadt, am Mittwoch wurde dieser mit dem Tod von Ex Chef Heribert Fastenmeie­r noch ein Stück dunkler.
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