Wundersame Weihwasser Wandlung
Das Burschentheater unterhält mit dem Dreiakter „Wunder über Wunder“in der Großaitinger Mehrzweckhalle. Von betrunkenen Mesnern und heimlichen Schnapslieferanten
Großaitingen
Der Vorhang in der voll besetzten Mehrzweckhalle hob sich am ersten Weihnachtsfeiertag zur Premiere der Theateraufführung des Katholischen Burschenvereins mit starker Unterstützung durch deren Mädels, die eine bewährte Schauspielergruppe bilden. „Wunder über Wunder“heißt das diesjährige Lustspiel in drei Akten von Franz Rieder.
In der Geschichte geht es um den ewigen Geschlechterkampf. Die Frauen wollen den Männern das Schnapstrinken verbieten und bauen dabei auf die Hilfe des Pfarrers. Doch sie haben nicht mit der Schlitzohrigkeit ihrer Männer gerechnet, die heimlich Schnaps bren- nen und ihn als Weihwasser tarnen. So entspinnt sich ein höchst vergnügliches Wechselspiel zwischen Frömmigkeit und Scheinheiligkeit.
Spielleiter Klaus Wiedemann besticht selbst in der Rolle des treuherzig-naiven Knechtes Martl und provoziert in den Dialogen mit dem Bauern Jakob (Hans-Jürgen Fendt) und dessen Freunden Isidor (Michael Keller) und Florian (Alois Echter) immer wieder spontane Lachsalven im Publikum.
Sandra Schuster spielt die stets leidende alte Wabi, die aber trotzdem jedes Haus mit Weihwasser versorgt und so unwissentlich als Schnapslieferantin missbraucht wird, ebenso hinreißend wie Ingrid Ruf, die gestrenge Bauerngattin. Als der Dorfpfarrer (Dominic Donderer) den Besuch des Bischofs ankündigt, steuert die Dramaturgie auf ihren Höhepunkt zu. Die Katastrophe scheint perfekt zu sein, als der Mesner sturzbetrunken in der Sakristei gefunden wird.
Doch die von Tanja Daxbacher pfiffig interpretierte Tochter Heidi weiß das Schlimmste zu verhindern und so auch ihr Verhältnis zum Jäger Gustl (Johannes Kugelmann) absegnen zu lassen. So kann auch der Wachtmeister Dotterer (Christoph Wagner) schließlich keine Beweise für das Schwarzbrennen finden und auch eine nebenher laufende Jagdwilderei bleibt ungestraft.
Die Inszenierung ist nicht nur den bewährten Laienschauspielern, sondern auch dem Team im Hintergrund, mit Elisabeth Gruber in der Spielleitung, der Souffleuse Franziska Müller sowie Carolin Harrand und Kathrin Riedelsheimer an der Maske zu verdanken.
OTickets
Die Vorstellung am heutigen Freitag ist ausverkauft. Gespielt wird in der Großaitinger Mehrzweckhalle noch am Samstag, 30. Dezember, Dienstag, 2., Mittwoch, 3., Donnerstag, 4., und Freitag, 5. Januar. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, der Saal wird um 18.45 Uhr geöffnet. Platzreservierungen sind täglich, außer am 31. Dezember, von 19 bis 20 Uhr unter Telefon 0151/56153436 möglich.