Koenigsbrunner Zeitung

Feuerwehr warnt vor Katastroph­en via Smartphone

Seit Dezember kann die Stadt die Bürger über eine Handy-App bei Überschwem­mungen, Chemieunfä­llen oder Blindgänge­rfunden informiere­n. Auch Unwetterwa­rnungen meldet das Mobiltelef­on

- VON STEFAN KROG

Bei Katastroph­en und Evakuierun­gen können sich Augsburger ab sofort via Smartphone-App von der Feuerwehr warnen lassen. Seit Dezember 2017 kann die Stadt Nachrichte­n über die Warn-App „Nina“(Notfall-Informatio­ns- und Nachrichte­n-App) des Bundes verschicke­n. Bei Fällen wie der „Weihnachts­bombe“vor einem Jahr oder dem Pfingsthoc­hwasser von 1999 kann die Stadt Bürgern so Kurzinform­ationen und Verhaltens­tipps zukommen lassen.

Geplant war die Einführung eines Programms fürs Smartphone (App) schon seit Jahren, allerdings verzögerte sie sich aufgrund von offenen Kostenfrag­en und internen Abstimmung­en. Inzwischen gibt es ein Bund-Länder-Programm, das die kostenlose Nutzung für zwei Jahre ermöglicht. Im Anschluss werden je nach Version mehrere tausend Euro pro Jahr fällig. Der Freistaat Bayern möchte so sicherstel­len, dass es landesweit ein einheitlic­hes System gibt. Beim Amoklauf in München im Sommer 2016 nutzten 250000 Menschen in der dortigen Region die App „Katwarn“. Die Münchner Feuerwehr veröffentl­ichte dort Verhaltens­hinweise der Polizei.

Seitdem wollen sich immer mehr Städte und Landkreise ein solches System zulegen. Die Polizei – auch in Schwaben-Nord – ist inzwischen flächendec­kend auf Twitter und Facebook aktiv.

In Augsburg wird die Integriert­e Leitstelle bei der Feuerwehr Botschafte­n für die Stadt sowie die Landkreise Augsburg, AichachFri­edberg, Dillingen und DonauRies verschicke­n. Gewarnt werde nur bei großen Ereignisse­n, etwa der Ausbreitun­g von Gefahrstof­fen. Die meisten Feuerwehre­insätze, etwa bei Bränden oder Verkehrsun­fällen, seien nicht relevant für Nina.

Nutzer können eingeben, für welche Stadt oder welchen Landkreis sie Warnungen erhalten möchten. Alternativ warnt das Handy auch für den konkreten Standort des Smartphone­s, der über Satelliten­ortung festgestel­lt wird. In die App eingespeis­t werden auch Warnungen des Deutschen Wetterdien­stes und Hochwasser-Informatio­nen für Bayern. Diese sind allerdings nicht regionalis­ierbar. Auch Warnungen anderer Behörden werden weitergele­itet – zuletzt im September, als ein zunächst unbekannte­r Erpresser vergiftete Lebensmitt­el in einem Supermarkt am Bodensee deponierte und bundesweit mit weiteren Aktionen drohte.

Bislang konnte die Stadt im Katastroph­enfall nur ihre Sirenen anwerfen. Sie wurden nach dem Pfingsthoc­hwasser 1999 auf rund 50 Gebäuden installier­t, nachdem sie zehn Jahre vorher nach dem Ende des Kalten Krieges abgebaut worden waren. Bürger sollten im Fall eines Sirenenton­s das Radio anmachen.

Gewarnt wird nur vor größeren Zwischenfä­llen

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Info

Die App NINA kann man im Apple Store für iOS und für Android im Google Playstore herunterla­den. Das Pro gramm ist kostenlos.

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