Traumwetter beim Dreikönigsschwimmen
30 Teilnehmer schwimmen unter dem Beifall vieler Zuschauer in der kalten Wertach. Michael Kraus macht auf der Strecke einen Fund und nimmt diesen mit bis ins Ziel
Schwabmünchen
Schöner kann das Wetter im Januar kaum sein, als es beim vierten Dreikönigsschwimmen der Wasserwacht im Kreisverband Augsburg Land war. Der Föhn sorgte für blauen Himmel und Sonnenschein und ließ das Thermometer auf acht Grad plus ansteigen. Das Wasser der Wertach war mit 5,8 Grad nur wenig kälter.
„Kein Vergleich mit den Bedingungen vor einem Jahr, als wir bei minus 18 Grad vor dem Schwimmen noch das Eis mit den Booten aufbrechen mussten“, sagte Cheforganisator Michael Ringel. So kam am Wertachufer bei der Wasserwachtstation beinahe frühlingshafte Stimmung auf, als nach und nach die Schwimmer eintrafen und in ihre Neoprenanzüge schlüpften. Die vom Schwabmünchner Technischen Hilfswerk aufgestellten beheizten Zelte wurden vorwiegend als Sichtschutz gebraucht. Für die innere Erwärmung der Schwimmer und der vielen Hilfskräfte wurden im Versorgungszelt warme Getränke und Gulaschsuppe angeboten.
30 Schwimmer waren es, die das kalte Badevergnügen auf sich nahmen. Ringel war stolz, dass seine Schwabmünchner Wasserwacht mit
19 Teilnehmern die größte Gruppe stellte. Stark vertreten war auch die Rettungswache Schwabmünchen
Danach gibt es zur Stärkung eine heiße Gulaschsuppe
des Roten Kreuzes. BRK-Kreisbereitschaftsleiter Stefan Deibler und Kreisgeschäftsführer Thomas Haugg stiegen ebenso in die Fluten wie der Technische Leiter Thomas Dobler, Fabian Wamser und Bernd Zeitler. Auch zwei Polizisten waren dabei, wenn auch nicht in dienstlicher Mission. Werner Korn von der Schwabmünchner Dienststelle betonte, dass er diesmal nur für die Wasserwacht schwimmt und Alfred Pfänder, der in der Augsburger Einsatzzentrale seinen Dienst leistet, widmete seine Teilnahme dem Langerringer Partnerschaftsverein. Die Wasserwacht Steppach stellte auch eine stattliche Schwimmerformation und die Stadtberger Kollegen besetzten die Begleitboote, welche die Schwimmer von der Station zum etwa zwei Kilometer flussaufwärts gelegenen Startplatz brachten. Die jüngsten Schwimmer knapp an der Altersgrenze von 16 Jahren waren Isabell Ringel und Julian Dobler, die Kinder der Wasserwachtaktivisten.
Am westlichen Ufer der Wertachsiedlung und auf der Brücke der Schwabegger Straße winkten mehrere Hundert gut gelaunte Zuschauer den ebenso fröhlichen Schwimmern zu, denn ernsthafte Probleme hatte bei diesen Temperaturen keiner. „Im Neoprenanzug fühlte es sich nicht viel kälter an, als in der Badehose im Freibad im Sommer“, sagte Stefan Deibler. Rettungsschwimmer Michael Kraus fand sogar ein Fahrrad in den Fluten am Ufer bei der Wertachbrücke und nahm es mit bis zum Ziel an der Wasserwachtstation, das nach weniger als einer Stunde erreicht wurde.
Zehn Wasserwachtler hatten immer noch nicht genug und überquerten ohne schützenden Anzug, nur mit Badehose bekleidet, noch einmal die Wertach. Ein Rettungsboot brachte sie wieder zurück, wo die anderen Teilnehmer sich schon bei Kaffee, Kuchen und Gulaschsuppe stärkten.
Viele Zuschauer fanden sich noch zum Après-Schwimmen ein und die Kinder erfreuten sich an den blauen und weißen Luftballons. Der wie immer fleißig im Hintergrund arbeitende Hermann Kraus hatte noch Feuertonnen zum Wärmen bereitgestellt, die aber an diesem Tag nicht lebensnotwendig waren.
Ludwig Reiser erhielt von seinem Vorsitzenden Michael Ringel und BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Haugg in Anwesenheit von Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller die Wasserwachtmedaille in Bronze überreicht. Diese Ehrung hatte er bei der Weihnachtsfeier nicht persönlich in Empfang nehmen können.
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Eine Bildergalerie gibt es unter schwabmuenchner allgemeine.de