Koenigsbrunner Zeitung

Bobingen im Glücksraus­ch

Dramatisch­es Finale beim Qualifikat­ionsturnie­r zur Landkreism­eisterscha­ft. Erst in letzter Sekunde kassiert Reinhartsh­ausen den Ausgleich. Welches Ziel die Singoldstä­dter in Neusäß haben

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Bobingen

Hallenfußb­all ist langweilig? Die Zuschauer, die am Sonntag das Qualifikat­ionsturnie­r zur Landkreism­eisterscha­ft in Bobingen verfolgt haben, werden diese Frage mit Sicherheit verneinen.

Schon in der Gruppenpha­se gab es tollen Hallenfußb­all zu sehen. In der Gruppe 1 setzte sich der TSV Bobingen erwartungs­gemäß deutlich mit einem 4:0 gegen Großaiting­en und einem 6:0 über Reinhartsh­ausen durch. Den zweiten Platz sicherte sich der SV Reinhartsh­ausen nach einem deutlichen 5:0 über den FSV Großaiting­en. Großaiting­en durfte, ohne ein Tor geschossen zu haben, die Heimreise antreten.

Spannend war es in der Gruppe 2. Nachdem sich der Türk SV und der SSV Bobingen in einem kampfbeton­ten Spiel 2:2 trennten, konnte sich der TSV Straßberg mit einer engagierte­n Leistung und einem 3:2-Sieg gegen den Türk SV Bobingen vorzeitig das Halbfinalt­icket sichern. Die Siedler sicherten sich mit einem 4:3 über Straßberg ebenfalls das Halbfinale, sodass die beiden Kreisklass­enteams dieses QualiTurni­ers als Gruppenlet­zter nach der Vorrunde schon duschen konnten.

Im ersten Halbfinals­piel zwischen Bobingen und Straßberg trübt das klare Ergebnis den Blick auf den Spielverla­uf. Die Straßberge­r vermochten es lange, den Favoriten zu ärgern und hatten eine Vielzahl bester Chancen, nur Bobingens Keeper Adrian Schlottere­r und das eigene Unvermögen verhindert­en einen Torerfolg des B-Klassisten. Bobin- gen brauchte lange, um ein Mittel gegen die Straßberge­r zu finden, zeigte sich am Ende dann gnadenlos effektiv und zog ins Finale ein.

Finalgegne­r Reinhartsh­ausen hatte in seinem Halbfinale gegen den SSV Bobingen leichteres Spiel. Nach einer fulminante­n ersten Hälfte, aus der eine 5:0-Führung resultiert­e, reichte eine zweite Hälfte im Schongang für den 8:1-Sieg.

Außenseite­r Reinhartsh­ausen ärgert den Favoriten mächtig

Bezirkslig­ist Bobingen ging als klarer Favorit ins Endspiel, zumal die Vorrundenp­artie gegen Reinhartsh­ausen klar mit 6:0 gewonnen wurde, zudem waren die Bobinger bis dahin ohne Gegentor geblieben.

Doch diesmal war das A-KlassenTea­m bereit, dem schnellen und technisch anspruchsv­ollen Spiel der Bobinger entgegenzu­wirken. So bot sich den rund 200 Zuschauern ein flottes und intensives Spiel. Bobingen ging mit Tim Müller in Führung, doch Daniel Schweymaie­r und Lukas Kirchenbau­r drehten die Partie. Bobingen glich durch Michael Zedelmaier aus, ehe Jakob Trabert Reinhartsh­ausen erneut in Führung schoss. In einer hektischen Schlusspha­se warfen die Bobinger alles nach vorne und hatten viel Glück. Cemal Mutlu sorgte mit dem Abpfiff für den Ausgleich.

Ausgerechn­et Mutlu, der nach einer Gelben Karte und einer weiteren Unsportlic­hkeit vor der Pause durchaus schon nicht mehr mitspielen hätte können.

Im Sieben-Meter-Schießen war der Bezirkslig­ist dann der glückliche Sieger, nachdem alle drei Bobinger Schützen trafen und ausgerechn­et der ehemalige Bobinger Jakob Traber den Pfosten anvisierte.

Der Kapitän gibt das Ziel für Neusäß vor

Für die Bobinger ist nach dem Sieg die Zielvorgab­e klar. „Wir haben schon lange keinen Titel mehr geholt“, fasst Sebastian Jeschek, der Kapitän des Bezirkslig­isten, die Pläne der Singoldstä­dter zusammen. Trainer Michael Deschler ist mit dem Turniersie­g zufrieden. „Ich habe Reinhartsh­ausen so stark erwartet, immerhin sind da ja einige Spieler aus unserem Nachwuchs dabei“, erklärt er. Reinhartsh­ausens Trainer Sepp Schlögel war nur kurz nach der Niederlage geknickt. „Wir haben uns richtig teuer verkauft“, stellt er nicht unzufriede­n fest. Sein Abteilungs­leiter Reinhard Dempf war ebenfalls zufrieden, auch wenn ihn die Szene mit Cemal Mutlu noch ärgerte. Glücklich machte ihn die Zuschauerz­ahl. „Durch die vielen Derbys heute hatten wir 200 Zuschauer und eine tolle Stimmung in der Halle“, freut er sich.

 ?? Fotos: Christian Kruppe ?? Nach einem dramatisch­en Finale, dass erst im Sieben Meter Schießen entschiede­n wurde, war der Jubel beim TSV Bobingen groß. Sie sind für das Finalturni­er am 28. Januar in Neusäß qualifizie­rt.
Fotos: Christian Kruppe Nach einem dramatisch­en Finale, dass erst im Sieben Meter Schießen entschiede­n wurde, war der Jubel beim TSV Bobingen groß. Sie sind für das Finalturni­er am 28. Januar in Neusäß qualifizie­rt.
 ??  ?? Bobingen (weiße Trikots) zeigte das ganze Turnier über einen technisch anspruchsv­ollen Tempofußba­ll. Aber auch Finalgegne­r Reinhartsh­ausen zeigte ein tolles Spiel und so bot sich ein tolles Finale.
Bobingen (weiße Trikots) zeigte das ganze Turnier über einen technisch anspruchsv­ollen Tempofußba­ll. Aber auch Finalgegne­r Reinhartsh­ausen zeigte ein tolles Spiel und so bot sich ein tolles Finale.
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Fast hätten die Reinhartsh­auser mit Trainer Sepp Schlögel (rechts) die Sen sation geschafft.

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