Koenigsbrunner Zeitung

Burglind hinterläss­t blaues Auge

Geringe Schäden im Staatswald. Trotzdem gibt es ein Problem

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg

Burglind hat im Augsburger Land Spuren hinterlass­en: Vor allem viele Bäume ließ das Sturmtief vergangene­n Mittwoch umstürzen. Im Staatswald, der im Landkreis eine Fläche von rund 14 000 Hektar hat, gingen nach einer ersten Schätzung rund 7000 Festmeter zu Bruch. „Das ist eine nicht allzu große Menge“, bilanziert der Leiter des Forstbetri­ebs Zusmarshau­sen, Hubert Droste. „Wir sind vergleichs­weise glimpflich davongekom­men.“

Droste hatte nach den ersten Meldungen mit einem weitaus größeren Schaden gerechnet. „Als ich im Radio hörte, dass es im Augsburger Raum Spitzenböe­n mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 100 Stundenkil­ometern gibt, hatte ich mit mehr gerechnet.“Der temperamen­tvollen Burglind nicht standhalte­n konnten überwiegen­d Fichten: Die Flachwurzl­er kippten meistens komplett mit Wurzeltell­er um. Die meisten Schäden wurden im Staatswald bei Biburg verzeichne­t.

In den nächsten Tagen sollen die Wege durch den Staatsfors­t wieder frei sein. Bis das gesamte Sturmholz beseitigt ist, könnte allerdings noch mehr Zeit vergehen: Die Böden in den Wäldern sind nach den ergiebigen Regenfälle­n nass, was den Einsatz von schweren Maschinen behindert. Eigentlich sollte schon länger mit der Winterarbe­it im Staatswald begonnen werden. Doch die hatte der Sturm im Bayerische­n Wald verzögert. Dort waren über den Herbst viele schwere Vollernter im Einsatz – sie räumten das auf, was ein Gewitter mit Wetterumst­urz im August 2017 hinterlass­en hatte. Der Sturm schlug binnen weniger Minuten eine Schneise der Verwüstung durch die Landschaft. Bäumstämme knickten, als wären sie Grashalme.

Der letzte große Orkan im Landkreis Augsburg war Niklas: Er sorgte im April 2015 für einen Windwurf von rund 40000 Festmetern. Auch damals hielten sich die Schäden im Vergleich zu Kyrill (2007) oder Wiebke (1990) in Grenzen. Lothar schüttelte die Wälder kräftig durch: 1999 wurden im Landkreis Flächen von bis zu 40 Hektar geschädigt.

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Foto: Mathias Wild Der Umfang der Baumschä den durch Sturmtief Bur glind ist geringer als be fürchtet.

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