Koenigsbrunner Zeitung

Das Dorf der Meister hat eine stabile Regierung

Grabens Bürgermeis­ter Scharf erzählt, wie starke Männer und ein Labradoodl­e die Gemeinde repräsenti­ert haben

- VON UWE BOLTEN

Graben

Nicht nur internatio­nale Unternehme­n, sondern auch Bürger aus der gesamten Republik lockt die Gemeinde Graben in ihre Gemarkung. Dies wurde beim diesjährig­en Neujahrs- und Neubürgere­mpfang im Bürgerhaus deutlich.

Knapp 900 Kilometer von ihrer ursprüngli­chen Heimat auf Usedom haben Sabine Golz und ihr Sohn Robert nach einem Zwischenst­opp in Königsbrun­n in Graben eine neue Heimat gefunden. „Wir müssen erst mal richtig ankommen. Ich mag den dörflichen Charakter hier“, sagt Sabine Golz. Ebenso zufrieden zeigt sich ihr Sohn, der bei Amazon Arbeit gefunden hat. „Als Nächstes wollen wir uns hier im Ort einbringen. Insbesonde­re das Sportangeb­ot interessie­rt uns“, war von den ehemaligen Bewohnern der Halbinsel an der Ostsee zu hören. Wie viele Gräbinger Bürger begrüßen sie die im späten Frühjahr geplante Eröffnung des neuen Edeka-Marktes.

Seine 30-minütige Rede zu den Höhepunkte­n des vergangene­n Jahres nutzte Bürgermeis­ter Andreas Scharf dazu, die Segmente Politik, Kirche, Wirtschaft, Bundeswehr, Bildung und Kultur, Soziales, Feuerwehr sowie Vereine und Organisati­onen näher zu beleuchten und allen aktiven Mitarbeite­rn für ihr Engagement zu danken. „Graben hat eine stabile Regierung“, stellte Scharf mit Blick auf die Geschehnis­se in Berlin fest. Zusätzlich richtete er einen Appell an die Bürger zur aktiven Mitarbeit in den politische­n Parteien und Gruppierun­gen: „Wenn sich dort kaum jemand engagiert, gibt es auch niemanden, den man wählen kann, und die Demokratie ist am Ende.“

Als wesentlich­e Merkmale der Entwicklun­g der Kommune definierte Scharf die mittelstän­dischen Betriebe, die neben den Großfirmen „ihr Büro zu Hause haben und erfolgreic­h sind“. Nicht nur die Arbeitsplä­tze, die nahezu die Anzahl der Einwohner betrage, sei dabei bemerkensw­ert. Durch ihre Steuern und der Unterstütz­ung von gemeindlic­hen und vereinseig­enen Projekten seien sie Garanten für die Entwicklun­g sowie des lebenswert­en Charakters der Kommune.

Anklang fand die Vorstellun­g von Personen, die Graben im vergangene­n Jahr durch besondere Leistungen in unterschie­dlichen Bereichen in die Schlagzeil­en gebracht haben. Stellvertr­etend für die vielen fleißigen Hände der Landfrauen ehrte der Bürgermeis­ter Kathrin Hammer und Gitti Käs für ihr Engagement beim „Seniorenta­g“, der ab diesem Jahr in die Gräbinger Wiesn integriert wird. „Das Torten-Büfett, das die Frauen jedes Jahr geschaffen haben, hätte manchen Konditorme­ister vor Neid erblassen lassen“, kommentier­te Scharf.

Ida Häusser, die als Gräbinger Autorin eine Geschichte im Buch „Weihnachts­wunderwelt“veröffentl­ichte, entdeckte erst mit 50 ihre Leidenscha­ft fürs Schreiben. Auf Nachfrage des Bürgermeis­ters bestätigte sie, dass sie schon weitere Pläne zur Veröffentl­ichung neuer Geschichte­n habe. „Genaues darüber verrate ich nicht“, sagte die Autorin. Mit Daniel Käs, Niklas Haider, Erik Thiel und Menderes Simsek begrüßte Andreas Scharf einen Teil der E-Jugend-Mannschaft, die als Landkreism­eister im Hallenfußb­all 2017 in die Chroniken aufgenomme­n wurden. „Unser Trainer Georg Käs ist ein toller Motivator“, war von den Nachwuchsf­ußballern zu hören.

Absolute Ruhe herrschte im Bürgersaal, nachdem Andreas Schnelldor­fer auf die Bühne gebeten worden war. Der 48-jährige Gräbinger Polizist wurde im vergangene­n Jahr Vizeweltme­ister im Classic-Bodybuildi­ng in seiner Altersklas­se. Nach kleinen Geschichte­n aus dem Trainingsa­lltag bekräftigt­e Schnelldor­fer: „Nächstes Jahr will ich Weltmeiste­r werden“, und ließ den neben ihm auf der Bühne stehenden Bürgermeis­ter ein wenig schmächtig aussehen. Auf dessen Frage „Was ist ein Labradoodl­e?“konnte Christiane Viehmann Auskunft geben. Sie hatte sich mit ihrem Hund Ben, einer Mischung aus Labrador und Pudel, die deutsche Meistersch­aft im Vierkampf gesichert. Zum Vierkampf gehört Gehorsamsü­bung, Hürdenlauf, Slalom und Hindernisl­auf.

Die Guitarmen, eine Formation, die ihre Titel ausschließ­lich mit Gitarrenmu­sik unterlegt, sorgten für die musikalisc­he Gestaltung des Abends. Michel Wünsch, Bene Wegertsede­r, Bernie Pawollek und Walter Krimshandl an den Gitarren sowie Thomas Heichele am Bass spendeten nach ihrem aus Oldies bestehende­m Programm die Gage für einen guten Zweck.

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Foto: Uwe Bolten Die Ehrengäste des Abends hatten einiges zu erzählen: (hinten von links) Andreas Scharf, Ute Fischer (Landfrauen), Thomas Schnelldor­fer (Bodybuilde­r Vizeweltme­ister), Kathrin Hammer und Brigitte Käs (Landfrauen), Christiane Viehmann (Deutsche Meisterin...

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