Neue Ideen für die Fernbeziehung
Königsbrunn und die Hauptstadt der Insel Rab verbindet eine enge Freundschaft. Um deren Pflege kümmert sich nun Irene Tarasenko als Nachfolgerin von Heide Schnell
Ende letzten Jahres übergab Heide Schnell den Vorsitz des Partnerschaftsforum Rab-Königsbrunn an ihre bisherige Stellvertreterin Irene Tarasenko (wir berichteten). Neun Jahre war Schnell die Vorsitzende des Forums und organisierte den kulturellen und gesellschaftlichen Austausch zwischen den Bürgern beider Partnerstädte. Wie pflegt man solch eine Fernbeziehung?
Der Kontakt geht in der Regel über das Bürgermeisteramt in Rab, erzählt Schnell, „aber das Schönste, wenn wir runterkommen, ist der Kontakt mit den Leuten“. Die Raber empfangen die Königsbrunner immer sehr freundlich, schwärmt Schnell und erzählt von vielen tollen Begegnungen. Beispielsweise, wenn die Königsbrunner Reisegesellschaft in der Hazienda von Toni Brnabic eingekehrt. Brnabic engagiert sich auf kroatischer Seite für die Städtepartnerschaft und wenn die Gäste aus Deutschland kommen, legt er sich auch in der Küche besonders ins Zeug. Welchen Fisch er am Abend auf der Speisekarte haben wird, weiß er nicht im Voraus, das käme darauf an, was den Fischern ins Netz gehe. Auf jeden Fall sei der Fisch immer fangfrisch.
Aber für die Fernbeziehung beider Städte engagieren sich viele Menschen, hebt Schnell hervor: In Kroatien waren es Berislav Dumic, der ehemalige Präsident des Raber Stadtparlaments, und die zwischenzeitlich gestorbenen Petar Sandalic und Ugo Belamaric, und hier in Königsbrunn seien besonders der verstorbenen Bürgermeister Adam Metzner, Erwin Schäfer und Ehrenvorsitzender des Rabforums, Dieter H. Bless, hervorzuheben. Die drei haben vor über 20 Jahren die Städtepartnerschaft aus der Taufe gehoben. Initiator war Schäfer, der im damaligen Jugoslawienkrieg humanitäre Hilfe für die Menschen auf Rab organisierte.
Heute habe sich die Insel zu einem vielfältigen Urlaubsort entwickelt und die Fahrten dahin seien auch immer mit Ausflügen und Be- sichtigungen verbunden. Für den interkulturellen Austausch seien Vereinskontakte am nachhaltigsten, so die Erfahrung der langjährigen Vorsitzenden. Sie erinnert an Tennisturniere, die mal auf Rab und mal in Königsbrunn ausgetragen wurden, und den Besuch von Musikern und Trachtlern.
Auch ihre Nachfolgerin Irene Tarasenko verweist auf verschiedene Vereinsaktivitäten. Bei einer Benefizwanderung seien 1998 sieben Königsbrunner vom Skiclub zu Fuß nach Rab gelaufen und hätten so Spendengelder für einen Rollstuhl gesammelt, der in Kroatien drin- gend benötigt wurde. Und wo setzt die neue Vorsitzende Irene Tarasenko die Prioritäten? „Ich sondiere noch“, sagt sie und lacht. Es sei noch zu früh, hierzu irgendetwas zu sagen, aber Ideen habe sie schon einige. Der Vorsitzende des Raber Wandervereins sei auf sie zugekommen, die wird sie mit wanderfreudigen Königsbrunnern zusammenbringen. Auf Rab gäbe es auch einen Kanu-Verein und jährlich einen Triathlon, für den man bestimmt auch Königsbrunner Sportler begeistern könne. Tarasenko sieht sich da auch als Anlaufstelle in dem Netzwerk Rab-Königsbrunn.
Partnerschaft besteht seit mehr als 20 Jahren