Koenigsbrunner Zeitung

Wird die Kür den Bürgern überlassen?

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Zu unserem Artikel „Hilfe für die eigene Stadt“vom Donnerstag, 4. Januar:

Obwohl selbst in vielerlei Hinsicht ehrenamtli­ch tätig, frage ich mich beim Lesen des Artikels, unter welchen Bedingunge­n es grundsätzl­ich sinnvoll ist, sich in einem Ehrenamt zu engagieren. Warum?

Weil immer mehr die Gefahr besteht, dass Städte und Gemeinden nur noch ihre gesetzlich festgelegt­en Pflichtauf­gaben erledigen und die Kür ihren Bürgern überlassen. Sodass viele den Eindruck besitzen, Kommunen würden es schon als kulturelle Leistung empfinden, Räumlichke­iten für Veranstalt­ungen zu verwalten, in denen von Ehrenamtli­chen projektier­te Aufführung­en stattfinde­n können. Sie würden zwar Beschlüsse fassen, wie etwa, der Altlandkre­is Schwabmünc­hen solle wieder sein KfzKennzei­chen „SMÜ“erhalten, den Kampf dafür aber den Bürgern überlassen. Oder, sie würden es auch nicht fertigbrin­gen, ihren Bürgern defekte Mülltonnen angemessen auszutausc­hen. Vielmehr würden sie dies mit Berufung auf eine Satzung verweigern, die, im deutschen Rechtssyst­em eher unüblich, ihnen auferlegt, ihre Unschuld zu beweisen. Und als Lösung anbieten, ihre Tonnen selbst zu reparieren. So würde sich so mancher Bürger nicht wundern, dazu aufgeforde­rt zu werden, bei der Renovierun­g verfallend­er kommunaler Gebäude mitzuwirke­n. So vermiest man den Bürgern aber das Interesse an Politik. Josef Gegenfurtn­er,

Schwabmünc­hen

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