Der Ärger mit dem Sperrmüll
Einige Königsbrunner entsorgen ihre alten Möbel illegal. Über welche Maßnahme das Ordnungsamt nachdenkt
Königsbrunn
Auf dem weißen Couchtisch steht noch ein Glas, daneben liegen etliche Kartons und ein kaputter Wäscheständer. Vergessene Dinge bei einem Umzug? Nein, Unbekannte haben in der vergangenen Woche ihren Sperrmüll direkt neben die Glascontainer beim Königsbrunner Sportpavillon abgelegt. Roland Krätschmer vom Ordnungsamt sagt, dass es öfter vorkommt, dass Bürger alte Geräte wie Fernseher, Kühlschrank oder Möbelstücke nicht richtig entsorgen. Die Glascontainer beim Sportpavillon seien dabei besonders beliebt, weil direkt neben dem Platz keine Wohnungen sind. „Er kann über den Parkplatz relativ anonym angefahren werden“, sagt Krätschmer.
Entdeckt wird der Sperrmüll meistens von einem Mitarbeiter des Ordnungsamts, der die Glascontainer in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Dabei entfernt er Glas, das neben den Containern liegt, sowie falsch entsorgten Müll. In einigen Fällen konnten die Mitarbeiter der Stadt herausfinden, von wem der Sperrmüll ist. Krätschmer sagt, dass die entsprechenden Personen dann vor die Wahl gestellt wurden: entweder den Müll selbst entsorgen oder die Kosten, die der Stadt bei der Entsorgung entstehen, bezahlen. Bisher haben sich die Bürger laut Hahn einsichtig gezeigt und ihren Sperrmüll weggebracht. In solchen Fällen gab es nur eine mündliche Verwarnung. Wird ein Bürger erwischt, wie er Sperrmüll illegal entsorgt, muss er laut Krätschmer die entstandenen Kosten der Stadt und bei der ersten Verwarnung eine Strafe in Höhe von 50 Euro zahlen.
Krätschmer versteht nicht, warum einige Königsbrunner den Sperrmüll nicht ordnungsgemäß entsorgen. „Der legale Weg ist einfacher als der illegale“, sagt er. Sperrmüll kann kostenlos beim Wertstoffhof abgegeben werden. Mit dem Auto kann direkt zu den Containern gefahren werden. „Man muss also nicht im Halbdunkeln zu Glascontainern fahren und seinen Abfall dort heimlich entsorgen“, erklärt Kretschmer. Neben Sperrmüll legen manche Bürger auch ihren Hausmüll bei Glascontainern ab. Dieser locke dann Tiere an, die die Mülltüten annagen. „Wildtiere fressen dann Sachen, die sie nicht fressen sollten“, sagt Krätschmer.
Sollten Bürger weiter ihren Sperrmüll illegal entsorgen, denkt das Ordnungsamt laut Krätschmer über Videoüberwachung an den betroffenen Plätzen nach. Momentan gebe es dazu jedoch noch keine Planungen.
Anfang des Jahres mussten die Mitarbeiter der Stadt außerdem den Müll, der in der Silvesternacht anfiel, einsammeln. Laut Krätschmer lag nicht mehr herum als in den vergangenen Jahren. An Neujahr sehe es morgens immer verheerender aus als mittags. Viele Menschen entsorgen die Überreste der Silvesternacht am 1. Januar erst, nachdem sie ausgeschlafen haben, erklärt Krätschmer. Die Feuerwerksbatterien verursachen zudem weniger Müll als noch vor einigen Jahren. „Dadurch gibt es nur ein Teil, das viele dann am nächsten Tag entsorgen.“Früher haben die vielen Einzelraketen dagegen mehr Kleinteile auf den Straßen hinterlassen, die von den Bürgern nicht aufgesammelt wurden.