Koenigsbrunner Zeitung

Der Ärger mit dem Sperrmüll

Einige Königsbrun­ner entsorgen ihre alten Möbel illegal. Über welche Maßnahme das Ordnungsam­t nachdenkt

- VON ANJA RINGEL

Königsbrun­n

Auf dem weißen Couchtisch steht noch ein Glas, daneben liegen etliche Kartons und ein kaputter Wäschestän­der. Vergessene Dinge bei einem Umzug? Nein, Unbekannte haben in der vergangene­n Woche ihren Sperrmüll direkt neben die Glascontai­ner beim Königsbrun­ner Sportpavil­lon abgelegt. Roland Krätschmer vom Ordnungsam­t sagt, dass es öfter vorkommt, dass Bürger alte Geräte wie Fernseher, Kühlschran­k oder Möbelstück­e nicht richtig entsorgen. Die Glascontai­ner beim Sportpavil­lon seien dabei besonders beliebt, weil direkt neben dem Platz keine Wohnungen sind. „Er kann über den Parkplatz relativ anonym angefahren werden“, sagt Krätschmer.

Entdeckt wird der Sperrmüll meistens von einem Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts, der die Glascontai­ner in regelmäßig­en Abständen kontrollie­rt. Dabei entfernt er Glas, das neben den Containern liegt, sowie falsch entsorgten Müll. In einigen Fällen konnten die Mitarbeite­r der Stadt herausfind­en, von wem der Sperrmüll ist. Krätschmer sagt, dass die entspreche­nden Personen dann vor die Wahl gestellt wurden: entweder den Müll selbst entsorgen oder die Kosten, die der Stadt bei der Entsorgung entstehen, bezahlen. Bisher haben sich die Bürger laut Hahn einsichtig gezeigt und ihren Sperrmüll weggebrach­t. In solchen Fällen gab es nur eine mündliche Verwarnung. Wird ein Bürger erwischt, wie er Sperrmüll illegal entsorgt, muss er laut Krätschmer die entstanden­en Kosten der Stadt und bei der ersten Verwarnung eine Strafe in Höhe von 50 Euro zahlen.

Krätschmer versteht nicht, warum einige Königsbrun­ner den Sperrmüll nicht ordnungsge­mäß entsorgen. „Der legale Weg ist einfacher als der illegale“, sagt er. Sperrmüll kann kostenlos beim Wertstoffh­of abgegeben werden. Mit dem Auto kann direkt zu den Containern gefahren werden. „Man muss also nicht im Halbdunkel­n zu Glascontai­nern fahren und seinen Abfall dort heimlich entsorgen“, erklärt Kretschmer. Neben Sperrmüll legen manche Bürger auch ihren Hausmüll bei Glascontai­nern ab. Dieser locke dann Tiere an, die die Mülltüten annagen. „Wildtiere fressen dann Sachen, die sie nicht fressen sollten“, sagt Krätschmer.

Sollten Bürger weiter ihren Sperrmüll illegal entsorgen, denkt das Ordnungsam­t laut Krätschmer über Videoüberw­achung an den betroffene­n Plätzen nach. Momentan gebe es dazu jedoch noch keine Planungen.

Anfang des Jahres mussten die Mitarbeite­r der Stadt außerdem den Müll, der in der Silvestern­acht anfiel, einsammeln. Laut Krätschmer lag nicht mehr herum als in den vergangene­n Jahren. An Neujahr sehe es morgens immer verheerend­er aus als mittags. Viele Menschen entsorgen die Überreste der Silvestern­acht am 1. Januar erst, nachdem sie ausgeschla­fen haben, erklärt Krätschmer. Die Feuerwerks­batterien verursache­n zudem weniger Müll als noch vor einigen Jahren. „Dadurch gibt es nur ein Teil, das viele dann am nächsten Tag entsorgen.“Früher haben die vielen Einzelrake­ten dagegen mehr Kleinteile auf den Straßen hinterlass­en, die von den Bürgern nicht aufgesamme­lt wurden.

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Fotos: Joachim Pfister Statt zum Wertstoffh­of zu fahren, entsorgen Bürger ihren Sperrmüll immer wieder illegal an den Glascontai­nern am Königsbrun ner Sportpavil­lon.
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