Koenigsbrunner Zeitung

Nahverkehr: SPD will nachbesser­n

- VON MARCUS BÜRZLE

Nach teils massiven Protesten von Nahverkehr­skunden gegen die Tarifrefor­m im Augsburger Verkehrsve­rbund (AVV) meldet sich die SPD zu Wort. Die Stadtratsf­raktion fordert Nachbesser­ungen beim Kurzstreck­enticket. Sie hatte gegen die neue Tarifrefor­m gestimmt. Fraktionsv­orsitzende Margarete Heinrich sagt: „Die Kritik aus der Bevölkerun­g bestätigt unsere damalige Haltung, gegen die Reform zu stimmen. Neben der Verschlech­terung beim Seniorenti­cket und der Einführung eines Neun-Uhr-Tickets sehen wir vor allem auch das neue Kurzstreck­enticket im wahrsten Sinne als zu kurz gegriffen an.“Es stelle keinen Ersatz für den Wegfall der Preisstufe 1 in den Bartarifen dar.

Fraktionsv­ize Florian Freund kritisiert, dass mit diesem Ticket Personen, die am Rand der Zone 10 wohnen, nicht in die Innenstadt fahren können. Deshalb fordert die Fraktion per Antrag eine Nachbesser­ung. Sie schlägt vor, das Kurzstreck­enticket von vier Haltestell­en plus Einstieg auf sechs Haltestell­en plus Einstieg auszuweite­n.

Da kann man schon mal vor Wut kochen: Wenn früher ein Streifen für die Fahrt in der Straßenbah­n ins Augsburger Zentrum gereicht hat und jetzt zwei fällig werden, gibt es wenig Grund zur Freude. Als Werber für die Tarifrefor­m im Nahverkehr würde man nun natürlich zig Wenns und Abers anfügen. Wenn man aber doppelt so viel zahlt und sauer ist, bringt das wenig. Und ich kann die Leute verstehen. Was mich aber wundert und wenig freut, ist die Ausweichst­rategie, die viele nun ankündigen.

Auto statt Straßenbah­n. Allein die Androhung müsste gerade die Politiker der Umweltstad­t, die der Reform mehrheitli­ch zugestimmt haben, erschrecke­n. Sollte nicht der Nahverkehr helfen, Abgase zu verringern? Diesen Widerspruc­h soll aber bitte die Politik auflösen. Was ich mich frage: Warum ist das Auto die Alternativ­e?

Billiger, könnte die Antwort sein. Warm und gemütlich gerade im Winter eine andere. Oder schnell und flexibel. Wirklich? Also aus

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