Nahverkehr: SPD will nachbessern
Nach teils massiven Protesten von Nahverkehrskunden gegen die Tarifreform im Augsburger Verkehrsverbund (AVV) meldet sich die SPD zu Wort. Die Stadtratsfraktion fordert Nachbesserungen beim Kurzstreckenticket. Sie hatte gegen die neue Tarifreform gestimmt. Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich sagt: „Die Kritik aus der Bevölkerung bestätigt unsere damalige Haltung, gegen die Reform zu stimmen. Neben der Verschlechterung beim Seniorenticket und der Einführung eines Neun-Uhr-Tickets sehen wir vor allem auch das neue Kurzstreckenticket im wahrsten Sinne als zu kurz gegriffen an.“Es stelle keinen Ersatz für den Wegfall der Preisstufe 1 in den Bartarifen dar.
Fraktionsvize Florian Freund kritisiert, dass mit diesem Ticket Personen, die am Rand der Zone 10 wohnen, nicht in die Innenstadt fahren können. Deshalb fordert die Fraktion per Antrag eine Nachbesserung. Sie schlägt vor, das Kurzstreckenticket von vier Haltestellen plus Einstieg auf sechs Haltestellen plus Einstieg auszuweiten.
Da kann man schon mal vor Wut kochen: Wenn früher ein Streifen für die Fahrt in der Straßenbahn ins Augsburger Zentrum gereicht hat und jetzt zwei fällig werden, gibt es wenig Grund zur Freude. Als Werber für die Tarifreform im Nahverkehr würde man nun natürlich zig Wenns und Abers anfügen. Wenn man aber doppelt so viel zahlt und sauer ist, bringt das wenig. Und ich kann die Leute verstehen. Was mich aber wundert und wenig freut, ist die Ausweichstrategie, die viele nun ankündigen.
Auto statt Straßenbahn. Allein die Androhung müsste gerade die Politiker der Umweltstadt, die der Reform mehrheitlich zugestimmt haben, erschrecken. Sollte nicht der Nahverkehr helfen, Abgase zu verringern? Diesen Widerspruch soll aber bitte die Politik auflösen. Was ich mich frage: Warum ist das Auto die Alternative?
Billiger, könnte die Antwort sein. Warm und gemütlich gerade im Winter eine andere. Oder schnell und flexibel. Wirklich? Also aus