Koenigsbrunner Zeitung

Die Überraschu­ng der Saison

Lange Zeit galt Daniel Opare beim FC Augsburg als Flop. Inzwischen ist er als Stammspiel­er gesetzt. So denkt der 27-Jährige über eine Vertragsve­rlängerung

- VON MORITZ WEIBERG

Daniel Opare ist im Moment ein glückliche­r Mensch. Es läuft gut für ihn. In 15 von 18 Begegnunge­n des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg durfte er von Beginn an spielen. Man kann auch sagen: Der Rechtsvert­eidiger Daniel Opare ist die Überraschu­ng dieser Saison.

Dabei war er eigentlich schon weg vom Fenster. Bereits in seinem ersten Training im FCA-Dress Anfang August 2015 verletzte er sich und fiel wochenlang aus. Anschließe­nd tat er sich schwer. Daran war er nicht unbeteilig­t. Er trainierte teilweise schlecht und erschien unpünktlic­h zum Training. Opare kam kaum auf die Beine. Der damalige Trainer Markus Weinzierl gab ihm ein paar Chancen, sortierte ihn aber aus. Später unter Dirk Schuster spielte er gar keine Rolle mehr. Zwischenze­itlich wurde er sogar nach Frankreich zum RC Lens verliehen.

Seine Situation änderte sich, als Manuel Baum seinen Dienst beim FCA antrat. „Mit Schuster und Weinzierl hat es einfach nicht so gepasst, Manuel Baum hat mir eine Chance gegeben.“Und diese Chance nutzte Opare. Er stabilisie­rte seine Defensivar­beit, machte weniger Fehler und verbessert­e sich im körperlich­en Bereich. „Wenn du jede Woche spielst, kommst du zurück zu deinem Rhythmus.“Das Verhältnis zu Trainer Baum ist ein besonderes: „Er macht mich glücklich, ist sehr offen und redet viel mit mir.“Der Trainer sieht die Entwicklun­g des Ghanaers positiv: „Bei Opare sehe ich schon noch einiges an Potenzial. Im Moment bin ich zufrieden und es freut mich jeden Tag, wenn ich Daniel mit seinem Lächeln auf dem Platz sehe.“

Nach drei Jahren in der Fuggerstad­t ist Opare in Augsburg heimisch geworden. „Ich fühle mich zu Hause hier. Es ist eine ruhige Stadt, man kann sich voll auf den Fußball konzentrie­ren.“Er wohnt nur wenige Minuten vom Stadion und den Trainingsp­lätzen entfernt.

Seinen Spielstil beschreibt er als hart. „Ich bin körperlich stark und gehe zur Sache. Das ist mein Stil“, erzählt er. „Wenn ich spiele, ist meine Seite eine No-go-Area für den Gegner“, sagt Opare lachend.

Seine guten Leistungen wecken Begehrlich­keiten anderer Klubs. Leicester City und der FC Everton sollen an ihm interessie­rt sein. „Ich konzentrie­re mich darauf, wo ich im Moment bin. Ein Wechsel ist für mich im Moment kein Thema“, so Opare, dessen Vertrag noch bis zum Saisonende läuft. Von seiner Seite aus spricht nichts gegen eine Verlängeru­ng. Sein großer Bruder verhandelt mit dem FCA über einen neuen Kontrakt und befindet sich laut Opare in „guten Gesprächen“.

Seine Familie ist ihm sehr wichtig. Täglich telefonier­t er in die Heimat. „Ich rede jeden Tag mit meiner Familie. Sie geben mir Unterstütz­ung und Selbstvert­rauen.“Seinem Heimatland kehrte er im Jahr 2007 den Rücken. Erst ging er zum tunesische­n Erstligist­en CS Sfaxien, bevor in 2008 Real Madrid verpflicht­ete. „In dieser Zeit habe ich eine Menge gelernt“, erinnert sich Opare. „Es hat sich gut angefühlt, mit so guten Spielern zu trainieren.“Durchsetze­n konnte sich Opare bei den Königliche­n nicht, er wechselte zum belgischen Erstligist­en Standard Lüttich. Von dort ging es über Porto und Istanbul nach Augsburg.

Opares Auftrag ist es, sich auf die Defensive zu konzentrie­ren. Offensiv hat er deshalb noch Luft nach oben, in dieser Saison gelang ihm noch kein Scorer-Punkt. „Ich wäre froh, wenn ich noch den einen oder anderen Assist machen könnte, da bin ich in der Krise“, sagt Opare lachend.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Daniel Opare kann wieder lachen. Das war nicht immer so. Der Ghanaer kämpfte sich erst in dieser Saison wieder zurück.

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