Koenigsbrunner Zeitung

Raser fährt mit 96 Sachen durch die Stadt

Was die kommunale Verkehrsüb­erwachung in Schwabmünc­hen bringt. Es gibt besonders gefährlich­e Stellen

- VON CARMEN JANZEN Symbolfoto: Martina Diemand

Schwabmünc­hen

Mit 96 Stundenkil­ometern auf dem Tacho ist ein Autofahrer in Schwabmünc­hen auf der Kaufbeurer Straße bei erlaubtem Tempo 50 geblitzt worden. Das war der Schnellste, den die Verkehrsüb­erwachung Schwaben-Mitte im Jahr 2017 in der Stadt erwischt hat. Diese Bilanz zog Betriebswi­rtin Petra Haupeltsho­fer, organisato­rischer Vorstand des Kommunalun­ternehmens, auf der jüngsten Sitzung des Schwabmünc­hner Stadtrats am Dienstagab­end. Zudem sind 46 Fahrer mit Bußgeldern verwarnt worden, die mit ihren Autos unberechti­gt auf einem Schwerbehi­ndertenpar­kplatz standen. Petra Haupeltsho­fer hatte noch viel mehr Zahlen parat. So blitzten die Mitarbeite­r der Verkehrsüb­erwachung im vergangene­n Jahr in der Stadt in knapp 370 Arbeitsstu­nden 1133 Autos und verteilten 2307 Knöllchen für Parkplatzs­ünder. Besonders gefährlich­e Stellen mit gravierend­en Verstößen im Punkte- und Fahrverbot­sbereich gab es nach Angaben von Petra Haupeltsho­fer in der Singold-, Bad-, Dompfaff- und Nebelhorns­traße sowie in der Wittelsbac­herstraße, im Taubental und im Breitlehen. Die komplette Überwachun­gsaktion in Schwabmünc­hen kostete 2017 knapp 51 500 Euro und brachte an Bußgeldern etwa 51100 Euro ein. Das Defizit von 400 Euro zahlt die Stadt. Einnahmen und Ausgaben der Verkehrsko­ntrollen decken sich seit Jahren in etwa, was Bürgermeis­ter Lorenz Müller auch besonders wichtig erscheint: „Die Verkehrsüb­erwachung soll nicht unseren Haushalt sanieren oder Bürger abzocken, sondern sie dient der Verkehrssi­cherheit.“Ziel des Unternehme­ns sei es, kostendeck­end zu arbeiten ohne Gewinnerzi­elungsabsi­cht.

Vor zehn Jahren startete der Zusammensc­hluss von zwölf Städten und Gemeinden, der sich etwas sperrig „Gemeinsame­s Kommunalun­ternehmen Verkehrsüb­erwachung Schwaben-Mitte, Anstalt des öffentlich­en Rechts“nennt. Dieses Unternehme­n kontrollie­rt im Auftrag der Kommunen und in Absprache mit der Polizei die Geschwindi­gkeit und überwacht die Parkplät- der Mitglieder. Mittlerwei­le sind es 31 Orte aus sieben schwäbisch­en Landkreise­n, die diese Dienste in Anspruch nehmen. Schwabmünc­hen ist von Anfang an mit dabei.

Stadtrat Michael Großmann (Freie Wähler) bat Petra Haupeltsho­fer, den Parkplatzü­berwachern etwas mehr Fingerspit­zengefühl nahezulege­n. So sei kurz nach der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit eine Dame mit zehn Euro verwarnt worden, weil sie die Parkscheib­e verkehrt einstellte, da die Uhr im Auto noch nicht umgestellt hatte. Stadträtin Petra Leitner (CSU) regte an, das mittlerwei­le bestens bekannte Kennzeiche­n des Messwagens zu ändern, damit er nicht so schnell erkannt werde. Außerdem empfahl sie neue Lackfarbe.

Weitere Themen der Sitzung im Überblick

● Verkehrsun­tersuchung Ingenieur Michael Preuß stellte eine Verkehrsun­tersuchung für den Nordosten der Stadt vor. Zentrales Element dieser Untersuchu­ng ist die Überlegung, eine Verbindung­sstraße von der Lechfelder Straße zur Kreisstraß­e A30 zu bauen. Als Zeitrahmen wurde 2025 bis 2030 genannt. Die Räte wollen nun die konkreten Zahze len studieren und anschließe­nd erneut beraten.

● Hundesteue­r Frank Weiher (FW) stellte einen Antrag auf einen ermäßigten Hundesteue­rsatz für Therapiehu­nde und bezog sich auf den Hund einer Logopädin. Bürgermeis­ter Müller merkte an, dass die Satzung nicht dazu da sei, Einzelfäll­e zu regeln. Zudem befürchte er, einen Präzedenzf­all zu schaffen. Der Antrag wurde abgelehnt.

● Hecken Zweiter Bürgermeis­ter Hans Nebauer bat die Bürger, ihre Hecken, die auf Gehwege und Straßen der Stadt wachsen, besser zurückzusc­hneiden.

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Fast doppelt so schnell wie erlaubt war ein Autofahrer in Schwabmünc­hen unterwegs. Der Stadtrat zog nun Bilanz zur Verkehrsüb­erwachung.

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