FBU will mehr Parkraum in Bobingen
Andere Fraktionen sehen keine Not. Unterschiedliche Stimmen auch zum Aquamarin
Bobingen Gibt es in Bobingen einen Parkplatz-Notstand? Nicht wirklich, meinten die meisten Mitglieder des Finanz- und Hauptausschusses bei den gegenwärtigen Haushaltsberatungen, denn auch in der Innenstadt und rund ums Rathaus kann man sein Fahrzeug gebührenfrei abstellen. Die Debatte hatte Franz Handschuh (FBU) mit seinem Vorschlag ausgelöst, bis 2021 Geld zur Schaffung von Parkflächen einzuplanen.
„Denn es gibt kein gutes Bild ab, wenn die Stadt Bauwerber immer wieder fehlende Plätze ablösen läßt, selbst aber nichts anbietet“, stellte er fest. Gemeint ist, dass sich Bauherren bei der Nachverdichtung im Zentrum von der Schaffung genügend vieler Stellplätze freikaufen, die Stadt dieses Geld aber nicht für entsprechende Ausgleichsflächen an Parkraum einsetzt.
Dabei geht es Handschuh nicht nur ums Zentrum, sondern zum Beispiel auch um die Point oder Bobingen-Nord. Während ihm Thomas Hauser (CSU) zustimmte und sagte, die Ablösebeträge sollten zweckgebunden wieder eingesetzt werden, fand der FBU-Vorstoß bei den SPD-Mitgliedern keine Unterstützung.
„Ich kann in Bobingen überhaupt keine Parkplatznot erkennen“, so Helmut Jesske, „dafür Geld auszugeben, wäre völlig überflüssig!“Auch Zweiter Bürgermeister Klaus Förster, der die jüngste Haushalts- leitete, zeigte sich skeptisch, zumal es derzeit keine geeigneten Flächen gebe. Stadtbaumeister Rainer Thierbach wies auf die ohnehin geplante Umgestaltung des südlichen Rathausplatzes hin und auf die lange Aufgabenliste, welche die Stadtverwaltung schon jetzt abarbeiten müsse.
Wenn in den nächsten Jahren zusätzliche Mitarbeiter kämen, so Handschuh, müsse man sich rechtzeitig Gedanken über die notwendi- gen Büroräume im Rathaus machen sowie über eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Sitzungssaals, der zudem modernen Energie-Standards längst nicht mehr entspreche.
„Die Rathauserweiterung sollten wir nicht auf die lange Bank schieben“, mahnte auch der FBU-Sprecher. Dazu gebe es sogar frühere Entwürfe, erinnerte Thierbach. Über ein konkretes Konzept sollten sich zu gegebener Zeit aber die Mitglieder des Bauausschusses Gedandiskussion ken machen, schlug Förster vor. Wie schon bei den Haushaltsdebatten der vergangenen Jahre, war das Hallenbad auch diesmal wieder ein umstrittenes Thema. Angesichts der hohen Kosten für einen Neubau sprach sich Handschuh dafür aus, das Ganze zu verschieben und damit zu riskieren, dass die alte Hallenbad-Technik ihren Geist aufgibt.
Diese Haltung war für SPDFraktionschef Edmund Mannes nicht nachvollziehbar: „Es macht überhaupt keinen Sinn, das Planungsverfahren jetzt zu stoppen!“Auch Waltraut Wellenhofer plädierte dafür, „dass wir den begonnenen Weg weiterverfolgen statt wieder ganz von vorn anzufangen“.
Thomas Hauser und Klaus Förster wiesen darauf hin, dass der Neubau eines Ganzjahresbades noch keineswegs beschlossene Sache sei. Auch über das 50-Meter-Freibecken wolle man nochmals diskutieren. Bisher gebe es lediglich ein Raumprogramm des Stadtrates, für das ein Generalplaner derzeit genaue Kosten ermittle. Bis Mitte des Jahres sei mit einem Ergebnis zu rechnen, so der Zweite Bürgermeister, dann werde man sehen, was sich Bobingen tatsächlich leisten könne und wolle.
Im weiteren Verlauf der Sitzung erläuterte Kämmerer Alexander Ziegler dem Ausschuss die einzelnen Posten im mehr als hundert Seiten umfassenden Vermögensetat für das laufende Jahr. Unter anderem reichen die Ausgaben von neuen Fahrzeugen für Bauhof und Feuerwehr über Brandschutz-Maßnahmen für die Mittlere Mühle bis zur Überwachungskamera vor dem Bobinger Rathaus.
Auch für Kinderspielplätze, Sportanlagen, Schulen sowie Baumaßnahmen in der Siedlung sind teils erhebliche Beträge eingeplant. Mit der Vergabe von Zuschüssen an Kirchen, Vereine und Verbände wird sich der Kultur- und Sozialausschuss in seiner Sitzung am 23. Januar beschäftigen.