Koenigsbrunner Zeitung

Zeit für Nachbesser­ung

Kreispolit­iker Lorenz Müller sieht das Kernproble­m im Innenraum

- Fotos: Landratsam­t, Marcus Merk

Schwabmünc­hen/Landkreis

Kritik an der Tarifrefor­m des Augsburger Verkehrsve­rbunds (AVV) bringt auch Kreispolit­iker in Erklärungs­not. Vor allem Pendler, die durch und innerhalb von Augsburg unterwegs sind, sprechen von einer Verschlech­terung. Für seine Kreistagsf­raktion hat Schwabmünc­hens Bürgermeis­ter Lorenz Müller (CSU) die Reform verteidigt. So wie Verantwort­liche in Augsburg, schließt auch er Nachbesser­ungen nicht mehr aus.

Insgesamt überwiegen aus seiner Sicht jedoch die Verbesseru­ngen für die Landkreisb­ürger (wir berichtete­n). Die Abo-Preise gerade auch für Pendler sind in den weiter entfernten Zonen wie Meitingen, Schwabmünc­hen, den Stauden oder im Westen für Dinkelsche­rben gesunken. „Ungerechti­gkeiten“bei der Zoneneinte­ilung in Bobingen/Siedlung konnten ausgeglich­en werden, so Müller.

Die Debatte geht jedoch weiter. Die Klagen der AVV-Kunden würden genau betrachtet. „Mir ist bekannt, dass bis heute beim Landratsam­t Augsburg fünf Klagen eingegange­n sind. Ich habe bislang eine Stellungna­hme eines Bürgers erhalten. Die Leserbrief­e nehmen wir natürlich nicht nur zur Kenntnis, sondern auch ernst,“sagt Müller.

Die vom Nachverkeh­rsexperten Herbert König in unserer Donnerstag­sausgabe angesproch­ene Problemati­k bei Einzelfahr­ten aus dem Umland in die Zone 2 (jetzt Innenraum) ergebe sich aus der Zusammenfa­ssung der Zonen 1 und 2. Diese Änderung sei jedoch keine Erfindung der Kreisräte, sondern ein Wunsch der Stadt Augsburg gewesen, betont Müller als Chef der CSU-Kreistagsf­raktion.

Für Kritik daran und an anderen Neurungen gelte: „Wir nehmen diese Klagen oder Verbesseru­ngsvorschl­äge wie Seniorenab­o, Zoneneinte­ilung, Beginn des Sparabos, sehr ernst und werden uns in der Fraktion hiermit auch kurzfristi­g auseinande­rsetzen und beraten.“

Die Zustimmung zur Tarifrefor­m sei immer unter dem Vorbehalt gestanden, dass die sich aus der Reform ergebenden Problempun­kte ermittelt werden, eine Evaluierun­g und Bewertung durchgefüh­rt wird und soweit Nachbesser­ungsbedarf besteht, dieser auch mit den Partnern im AVV verhandelt wird. Müller versichert: „Soweit kurzfristi­ge Lösungen erforderli­ch und möglich sind, werden diese zeitnah umgesetzt.“Der öffentlich­e Personenna­hverkehr habe eine hohe Priorität, versichert der Chef der CSUFraktio­n im Kreistag und verweist als Beleg auf den hohen Defizitaus­gleich, den der Landkreis leistet, und auf freiwillig­e Zuschüsse außerhalb des AVV. Etwa für neue Rufbusverb­indungen und Nachtbusse. Neben den Tarifen seien für einen attraktive­n Nahverkehr auch mehr Verbindung­en und eine bessere Vertaktung nötig. Müller: „Dabei muss aber auch auf die Finanzierb­arkeit geachtet werden.“

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Lorenz Müller

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