Jugendliche diskutieren über Fast Food an Schulen
Die Achtklässler des Gymnasiums Königsbrunn ermitteln ihren Schulsieger für „Jugend debattiert“
Königsbrunn
Döner, Pizza oder Pommes – Fast Food ist in der Mittagspause bei vielen Schülern beliebt. Geht es nach Nancy Witkowski und Taro Hoven, dann soll die Mensa am Königsbrunner Gymnasium in Zukunft nur noch gesundes Essen verkaufen. „Fast Food hat nicht die richtigen Nährwerte“, erklärt Nancy. Taro ergänzt, dass jeder fünfte Jugendliche in Deutschland übergewichtig ist. Dagegen sollen die Schulen seiner Meinung nach etwas unternehmen. Larissa Stronz und Laura Werner sind da anderer Ansicht. „Fast Food bedeutet nur schnell zubereitet“, sagt Larissa. Kein Fast Food in den Mensen würde nichts bringen, erklärt Laura. Die Jugendlichen würden das Essen dann eben außerhalb der Schule kaufen.
Die vier Schüler des Königsbrunner Gymnasiums stehen im Finale des Schulentscheids von „Jugend debattiert“und müssen in den nächsten 24 Minuten Argumente für und gegen Fast Food an den Schulen aufbringen. Welche Position sie in der Debatte einnehmen müssen, wurde vorher ausgelost. Bekannt waren lediglich die Diskussionsthemen, auf die sie sich vorbereiten konnten.
„Jugend debattiert“ist ein bundesweiter Wettbewerb, in dem Schüler ab der achten Klasse lernen, wie sie richtig debattieren. Das Gymnasium Königsbrunn nimmt in diesem Schuljahr zum ersten Mal an dem Wettbewerb teil (wir berichteten). Seit November bereiten sich die Achtklässler darauf vor. Im Schulentscheid treten jeweils zwei Jugendliche aus den sechs achten Klassen an. Nancy, Taro, Larissa und Laura haben es über den Vorentscheid und das Halbfinale ins Finale geschafft.
Nachdem alle vier ihre zweiminütigen Eröffnungsreden gehalten haben, in der sie ihre jeweilige Position darlegen, geht es in die Diskussion. In dieser greifen die Finalisten die Argumente der gegnerischen Partei auf und versuchen diese durch Gegenargumente zu entkräften. Nimmt die Mensa mehr Geld ein, wenn sie Fast Food anbietet? Dürfen Schüler ungesundes Essen in die Schule mitbringen? Welche Vorbildfunktion sollen Lehrer einnehmen? Zu all diesen Fragen können die Achtklässler während der Debatte ihre Position erklären. Ab und zu stimmen sie auch den Aussagen der anderen Seite zu.
Bei den jeweils einminütigen Schlusskommentaren musste jeder Finalist noch einmal seine Position erklären. Dann heißt es warten: Die fünfköpfige Jury – bestehend aus Schülern, Lehrern und einem Vertreter der Elternschaft – berät sich.
Die Entscheidung sei sehr knapp gewesen, erklärt Deutschlehrer Martin Kleinert schließlich. Die Jury lobt alle vier Finalisten: Sie haben ihre Positionen gut erklärt und verteidigt. Jeder Teilnehmer bekommt jedoch eine kleine Hausaufgabe, wie sie sich noch verbessern können – zum Beispiel, indem sie ihre Argumente ausführlicher darlegen. Am Ende gewinnt Nancy vor Larissa. Die beiden dürfen ihre Schule nun beim Regionalentscheid am 6. Februar in Augsburg vertreten.
Positionen gut erklärt und verteidigt