Imhofia zündet ein Feuerwerk der Pointen
Die Zuschauer erleben in der Imhofhalle eine der besten Premieren, die es je gab. Sogar Gäste aus München reisen extra an
Untermeitingen
Wer wissen will, was lustige Witwen, sieben Zwerge und eine Tante aus Amerika gemeinsam auf die Bühne bringt, der sollte auf eine der zwei noch folgenden Narrensitzungen der Faschingsgesellschaft Imhofia Untermeitingen gehen. Das Premierenpublikum jedenfalls weiß Bescheid und war sich am Ende einig: „Das war eine der besten Sitzungen, die wir je hatten!“
Nach dem traditionellen Einzug des Elferrates mit dem Musikverein Untermeitingen startete ein fulminanter Abend mit dem Auftritt der Kindergarde der Imhofia, die in ihren türkisglänzenden Kostümen das Publikum bezauberte. Voller Wortwitz ging es dann weiter mit einer etwas schlüpfrigen Landpartie, die die Vertonung beinahe erotischer Reiseliteratur mit sich brachte. Linda Bihler und Christiane Fery genossen selbst so manchen „Treibstoff“und heizten den Gästen in der fast voll besetzten Imhofhalle so richtig ein.
Ihr Figurproblem 95-90-110 machte Centa Antoni zum Programm. Sie war nach über 20-jähriger Abstinenz wieder in der Bütt und erzählte von der Nulldiät mit Versuchung Leberkäse und wie schön es am Ende sei, auf Joggen und Diät verzichten zu können.
Die Tänzerinnen der großen Garde, die in ihren weiß-goldenen Kostümen einen gekonnt einstudierten Gardetanz auf das Bühnenparkett legten, leiteten über zu einigen Ehrungen. Wichtigste war dabei die Ernennung des langjährigen Kassiers Michael Klingshirn zum Senator, der höchsten Auszeichnung, welche die Faschingsgesellschaft zu vergeben hat.
Ein Speed-Dating im Märchenwald stand anschließend auf dem Programm. Leider stand das Schneewittchen (Rainer Rump) so gar nicht auf die Zwerge (Alina Klem, Katharina Heinzler, Antonia Rump, Roland Bihler, Martina Both, Anna Aurbacher, Simon Schmitt), sondern eher auf Jogger (Werner Klem).
Lustig wurde es dann nach der Schunkelrunde mit der Band „Magic Dream“, die den Narrenabend musikalisch begleitete, mit Christiane Fery. Sie kam als „Tante aus Amerika“zu Besuch und hatte viele lustige Geschenke im Gepäck. Hier wurde bis in die hintersten Sitzreihen lauthals gelacht.
Die „Nachbarn“Maximilian Osterried und Wolfgang Strohmeier übernahmen die bereits vorherrschende sehr gute Stimmung in der Imhofhalle und sangen über den Ärger mit der „Päcklespost“, dem FCA-Bezahlkartensystem, den Umzug in Klosterlechfeld oder über das viele „Moos“, das der Turnhalle vielleicht noch ein goldenes WC beschert.
In der Pause stärkte sich das Publikum größtenteils an der ImhofiaBar. Dies war auch nötig, denn auch im zweiten Teil ging es wieder hoch her. Mit einer Rock’ n’ Roll-Vorführung von Jahn Landsberg, einstudiert von Ute und Klaus Nowak, startete der restliche Abend. Michael Klingshirn als Rathausbeamter verriet dann allerhand Neuigkeiten und Besonderheiten aus der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld und sprach über „Schuhschachteln“im Neubaugebiet und die neue Rutsche am Kindergarten. Er verriet auch, warum rund um das Rathaus unbe- dingt ein Rasenstreifen angesät werden müsse.
Die zwei Philosophinnen beim Hairstylisten, wie Moderator Maximilian Osterried Bea Lude und Sabine Fendt bezeichnete, plauderten anschließend über die Ehe „Air Berlin“, ein „all inclusive nach Art der Schwarzen Witwe“und die heiße Liebe im Tee-Regal.
Nach der Schunkelrunde weinten die „Lustigen Weiber vom Lechfeld“, Linda Bihler, Martina Both, Christian Fery, Sylvia Bihler und Janeta Roth über den teuren Gedenkstein an ihre verblichenen Gatten und sangen von vielfältigen Möglichkeiten für ein vorzeitiges Ableben. Einen Gastauftritt hatten die Pfundigen und die Showtanzgruppe aus Mittelstetten, bevor Markus Schmid und Sabine Fendt auf der Bühne so manches böse Wort fallen ließen. Beim Untermeitinger Ehegeflüster bezeichnete er sie als „Eisbeutel seiner abgekühlten Leidenschaft“, sie ihn als „Totalschaden“und das Publikum tobte dazu vor Lachen.
Der große Showtanz der Imhofia zum Motto „Musik von den 20ern bis in die 90er Jahre“mit tollen Kostümen, einstudiert von Marina Jöckle, beendete das offizielle Programm und leitete über zum großen Finale eines wunderbaren Narrenabends mit viel Witz und Humor, gelungenen Pointen und lustigen Scherzen.
Eine ganz besondere Veranstaltung eben, zu der auch Gäste von weither regelmäßig kommen. Wie Ingrid Zauner, die seit 25 Jahren jedes Jahr aus München herüber fährt. „Es ist so viel Herzblut dabei und die Abende sind immer toll, weil sich die Menschen hier so sehr engagieren“, befand sie. Und hatte damit absolut recht.
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Termine
Weitere Narrenabende sind am 27. Januar und 3. Februar um 20 Uhr in der Imhofhalle. Karten gibt es bei Foto Klem und an der jeweiligen Abendkasse.
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Bei uns im Internet
Viele Bilder der Narrensitzung unter schwabmuenchner allgemeine.de