Große Konzerne und kleine Betriebe
Bei der Ausbildungsmesse der Mittelschule Königsbrunn gibt es Einblicke ins Berufsleben
Königsbrunn „Kann man Job-Einsteiger schon am ganz großen Rad drehen lassen? MAN kann!“Ob es dieser gelungene Werbespruch war, oder der Name der großen Firma aus Augsburg, vor dem Stand des Unternehmens bildeten sich jedenfalls lange Schlangen.
Zahlreiche Schüler und auch Schülerinnen, oft zusammen mit ihren Eltern, informierten sich über die diversen technischen Ausbildungsberufe, die MAN in Kooperation mit der Renk AG anbietet. Seit vielen Jahren kommt Robert Kopp als Ausbildungskoordinator mit dem Stand einmal jährlich in die Mittelschule Königsbrunn zur Ausbildungsplatzbörse. Am Donnerstag fand sie bereits zum 22. Mal statt und 61 Aussteller füllten die Schule, darunter nicht nur Betriebe, sondern auch weiterführende Schulen oder auch beratende Stellen.
300 Jugendliche konnten das Angebot nutzen, sich über Praktikumsoder Ausbildungsplätze gezielt zu informieren, vorzustellen und auch gleich zu bewerben. Um den Messecharakter optisch besser in Szene zu setzen, haben die Organisatoren in diesem Jahr die Turnhalle zusätzlich als Ausstellungsort genutzt.
Robert Kopp ist dort anzutreffen und sagt: „Ich habe gute Erfahrungen mit der Stellenbörse hier gemacht“. Die jungen Menschen seien ungezwungener und lockerer in der vertrauten Umgebung ihrer Schule, als zum Beispiel auf größeren Messen. Auch sei der Kontakt zu Helmut Pfannerstill, dem Ausbildungsstellenakquisiteur der Stadt Königsbrunn, sehr eng. Kopp hat schon oft Königsbrunner Schüler im Unternehmen ausgebildet und einen Azubi hat er auch mitgebracht. Lukas Walter ist im zweiten Lehrjahr und war auf der Via-Claudia-Realschule. Viele der Jungs wenden sich direkt an ihn, so wie Timo Spreitzer (Klasse 8dM). Er möchte sich für einen Praktikumsplatz bewerben und ist zusammen mit seiner Mutter Gabi gekommen. Sie lobt das Engagement der Schule und sagt: „Ganz toll hier, man kann in Ruhe reden und wird nicht einfach weitergeschoben, es ist eine ganz entspannte Atmosphäre.“
Das findet auch Rechtsfachwirtin Anja Rödig. Sie ist zum ersten Mal dabei und vertritt die Augsburger Kanzlei Seitz Weckbach Fackler & Partner. „Es wird immer schwieriger Auszubildende zu finden, mein Anliegen ist es zudem, die Berufe Rechtsanwaltsfachangestellte und Steuerfachangestelle bekannter zu machen.“Sie ist zufrieden und hat mehrere Bewerbungen bekommen. Das gleiche gilt für Gabi Dreisbach vom Besthotel Zeller Königsbrunn. Auch sie hat einen Azubi am Stand dabei und hat jede Menge schriftliche Bewerbungen, sowohl für Praktikumsals auch für Ausbildungsplätze in den Händen.
Wer sich nicht so ganz sicher ist, ob die eigene Bewerbungsmappe wirklich richtig gut ist, der kann sich am Stand des BDS Gewerbeverband Königsbrunn informieren. Carina Simmerlein und Johannes Dietrich prüfen und klären gegebenenfalls auch mal über Berufe wie Stewardess oder Mediendesigner auf. Denn zu jedem Beruf gehört die jeweilige Berufsschule mit ihren Anforderungen dazu. Und das kann dann auch mal schwierig werden.
Das weiß auch Joachim Puhle, Geschäftsführer GleichBau und Obermeister der Bauinnung Augsburg. Er hat gute Erfahrungen gemacht mit Absolventen der Förderschulen und rät handwerklich begabten jungen Menschen, sich nicht abschrecken zu lassen von den Forderungen des Schulalltages: „In der überbetrieblichen Ausbildung gehen wir sehr auf die jungen Menschen ein und geben auch Hilfestellung wenn nötig“. Und genau das macht auch die Mittelschule Königsbrunn mit der Lehrstellenbörse, sie bringt Ausbilder und Auszubildende unverkrampft aber doch zielorientiert zusammen.