Wissenswertes über Krapfen
● Traditionelle Herstellung Krapfen werden aus Hefeteig hergestellt. Die Zutaten sind Mehl, Hefe, Milch, Butter, Zucker und Eier. Zum Herausbacken wurde früher Schmalz verwendet, heute wird eher raffiniertes Raps , Sonnen blumen oder Erdnussöl benutzt, da diese geschmacksneutral sind und sich bis 175 Grad erhitzen lassen. Zum absoluten Genuss wird jedoch ein Krapfen erst, wenn er mit Konfitüre ge füllt und mit Puderzucker bestäubt wird.
● Gerüstet für die Fastenzeit Die tra ditionelle Variante des Krapfens ist sehr gehaltvoll. Früher, als das Fasten vor Ostern sehr streng vollzogen wur de, rieten die Geistlichen, ab dem „fetten Donnerstag“(Weiberfasching) bis zum Aschermittwoch zu schlemmen. Während der strengen Fastenzeit soll te nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf andere tierische Produkte verzichtet werden. Wegen ihrer geringen Haltbar keit mussten Vorräte wie Eier, Butter oder Schmalz verbraucht werden, damit sie während der Fastenzeit nicht ver derben. Der Krapfen ist also ein Gebäck, das früher aus gutem Grunde geba cken und verzehrt wurde. Die Kalorien aus Zucker und Fett sollten dem Kör per helfen, bis Ostern durchzuhalten.
● Füllungen Heute können Krapfen mit weitaus gehaltvolleren Füllungen und Dekorationen gekauft werden. Das mo derne Upgrade verhilft so manch ei nem Krapfen zum Titel „Kalorienbombe der Saison“– und das, obwohl unser Körper meistens keine Reserven für eine anstehende Fastenzeit benötigt. Ein Krapfen, selbst gebacken, sollte genuss voll verzehrt werden, denn ihn gibt es nur in der Faschingszeit.
● Kalorien Gefahr lauert für die Bikini figur allerdings im Dauerangebot. Die Mischung von Zucker, der schnell ins Blut schießt, Stärke aus dem Mehl, die langsamer verdaut wird, und Fett belas ten den Körper. Die überschüssige Energie wird gnadenlos in die Reserve ge packt und das leider in Form von Fett. Die fettreichen modernen Füllungen bil den im wahrsten Sinne des Wortes das Sahnehäubchen und fordern Leber und Galle zu Höchstleistungen heraus. Sai sonal zu essen bedeutet also weitaus mehr, als auf die regionale Ernte von Obst und Gemüse zu achten.
Alexandra Hiebl ist Diplomökotro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Fors ten Augsburg (Fachzentrum Ernäh rung/Gemein schaftsverpflegung).