Koenigsbrunner Zeitung

Neues Konzept für Fasching

- VON INA KRESSE ina@augsburger allgemeine.de

Wer in Augsburg Fasching feiern will, hat dazu einige Möglichkei­ten. Die Faschingsg­esellschaf­ten laden zu Veranstalt­ungen ein, geben Auftritte. Ein Höhepunkt ist sicherlich der Galaball der Hollaria im Kongress am Park. Allerdings finden Bälle und Co. hinter Türen statt. Sie werden in der Öffentlich­keit also nicht übermäßig wahrgenomm­en. Im Gegensatz zum viertägige­n Faschingst­reiben auf dem Rathauspla­tz. Die Veranstalt­ung von „Under oiner Kapp“ist quasi das Aushängesc­hild des Augsburger Faschings. Und genau das wird so oft belächelt. „Augsburg kann keinen Fasching“, heißt es unter anderem. Problem ist, dass bei dieser Veranstalt­ung der Funke nur schwer auf die Besucher überspring­en kann. Da mögen sich die Aktiven noch so sehr anstrengen. Aber Tanzvorfüh­rungen auf einer Bühne, Zwischenru­fe des Moderators à la „Auf gehts Augsburg“, ein paar Imbissbude­n und ein Kinderkaru­ssell machen noch längst kein buntes Faschingst­reiben für alle. Veranstalt­er und Mitwirkend­e mögen diese Kritik ungerecht finden. Das ist verständli­ch. Schließlic­h engagieren sie sich mit großem Einsatz. Wer sie am Samstag bei ihrem Einzug auf dem Rathauspla­tz miterlebt und ihre Auftritte auf der Showbühne verfolgt hat, sieht Leidenscha­ft und Freude. Auch die Faschingsg­esellschaf­ten selbst hätten eine ordentlich­e Sause verdient. Man sollte sich dringend ein neues Konzept überlegen, wie man den Menschen Lust macht, verkleidet auf den Rathauspla­tz zu kommen und zu feiern. Hier ist auch die Stadt gefragt, sich aktiv zu beteiligen. Allein die Marketing-Möglichkei­ten wären enorm. Man könnte versuchen, die Gastronomi­e mit einzubinde­n. Lieber einen Tag gescheit aufgezogen, als vier Tage halbschari­g.

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