Die EU muss energischer vorgehen
Der Strom für die Autos von morgen kommt eben nicht aus der Steckdose, sondern aus der Batterie. Dass Europa dabei den Anschluss verschlafen hat und heute auf die asiatischen Konzerne angewiesen ist, steht fest.
Wenn die EU-Kommission daraus den Schluss zieht, nun alles tun zu müssen, um eine europäische Batterie-Offensive zu starten, hat sie recht.
Die Allianz der Hersteller, die dabei höchst zurückhaltend bleibt, aber auch. Bei dieser Aktion machen alle alles richtig, ohne etwas zu bewirken.
Die Gründe dafür liegen in der Struktur des Produkts: Gerade mal 300000 Elektroautos sind derzeit zugelassen – zu wenig, um die gewaltigen Investitionen, die im Hause Bosch mit runden 20 Milliarden Euro beziffert werden, wieder hereinzuholen. Und dabei ist die Frage noch gar nicht beantwortet, ob es Sinn macht, in die heutigen Batterien zu investieren oder doch lieber die nächste Generation der Festkörperzelle rechtzeitig anzugehen. In einem Punkt hat Brüssel allerdings recht: Europa darf den Markt nicht dauerhaft den Batterie-Königen auf dem Weltmarkt überlassen.
Auf Dauer werden die einschlägigen Chemie-, Auto- und Elektronik-Riesen Europas den Einstieg schaffen müssen. Denn sonst baut Europa nur eines aus: seine Abhängigkeit bei einer wichtigen Energie-Technologie der Zukunft.