Koenigsbrunner Zeitung

Im Eiltempo zum Glück

Alleinsteh­ende können ihren Partner künftig in der Unteren Mühle in Schwabmühl­hausen im Eilverfahr­en kennenlern­en. Die Organisato­rin will vor allem ältere Semester zusammenbr­ingen. Wir erklären, wie das funktionie­rt

- VON CARMEN JANZEN

Alleinsteh­ende können ihren Partner künftig beim Speeddatin­g kennenlern­en. Die Organisato­rin will vor allem ältere Semester zusammenbr­ingen.

Schwabmühl­hausen

Im Alter wird es nicht leichter, einen neuen Partner zu finden. Die Zeiten, in denen man in der Diskothek nach einem netten Fang Ausschau gehalten hat, sind längst vorbei. Das Internet ist auch nicht jedermanns Sache – Tinder und Co haben vor allem die Jüngeren erreicht, und viele empfinden es als unpersönli­ch auf der Suche nach einem Lebensgefä­hrten.

Eine Möglichkei­t, sich von Angesicht zu Angesicht zu treffen, will Karin Biermeier aus Deggendorf nun auch in unserer Region anbieten: Speeddatin­g. Die Organisato­rin will vor allem Alleinsteh­ende im gesetztere­n Alter zusammenbr­ingen. Deshalb war auch die Veranstalt­ung von Ü-30-Partys nicht das Richtige für sie. Dann kam ihr die Idee mit dem Speeddatin­g. Vom Gedanken bis zur Umsetzung war es nicht weit, das erste Treffen, das sie organisier­te, fand im August 2016 in Deggendorf statt. Mittlerwei­le wird es auch in Landshut und Rosenheim angeboten und der vierte Standort ist jetzt Schwabmühl­hausen.

Wenn beide Ja sagen, werden Telefonnum­mern ausgetausc­ht

Und so läuft das Treffen ab: Etwa 30 Minuten vor dem Termin treffen die Singles ein. Die Damen gehen in den separaten Raum und suchen sich ihren Platz. Die Herren treffen sich im Gastraum, um auf den Beginn zu warten. Sie werden dort betreut, um die Anspannung etwas in den Griff zu bekommen. Nach der Begrüßung und Erklärung des Ablaufes wird gestartet. Die Herren gesellen sich schließlic­h zu einer Dame an den Tisch. „Die Paare haben nun sieben Minuten lang Zeit, sich zu unterhalte­n“, erklärt die Organisato­rin.

Dann wechseln die Herren zur nächsten Dame, egal, ob die Wellenläng­e passt oder nicht. Jeder entscheide­t nach dem ersten Eindruck, ob ein näheres Kennenlern­en erwünscht ist. Auf einer Karte wird „Ja“oder „Nein“vermerkt. „Man hat also mehrere Gespräche innerhalb einer Stunde. Das spart Zeit“, findet die Deggendorf­erin. Bei gegenseiti­gem „Ja“, einem Match, erhalten die Teilnehmer jeweils die Telefonnum­mer des anderen, um sich dann privat näher kennenzule­rnen.

„Während die Gruppe auf die Auswertung und Rückgabe der Karten wartet, hat sich schon manche lustige Runde gebildet“, erzählt Karin Biermeier. Das erste Paar fand sich bereits bei ihrer ersten Veranstalt­ung und ist noch heute zusammen.

Mittlerwei­le haben sich schon weitere Paare gefunden und es sind auch schon viele Freundscha­ften „Die älteste Teilnehmer­in war 79 Jahre und noch top beisammen“, erzählt sie. Die meisten Teilnehmer kommen aus der Altersgrup­pe zwischen 45 und 65 Jahren.

Erstmals findet das Speeddatin­g in den romantisch­en Räumen des Hotel-Restaurant­s der Unteren Mühle in Schwabmühl­hausen am Samstag, 17. März, statt. Das zweite Speeddatin­g ist dann am Samstag, 14. April, geplant. Die Events werden immer monatlich veranstalt­et und es gibt zwei Modelle, klassisch und exklusiv. Letzteres beinhaltet unter anderem mehr Gesprächsz­eit und auch ein opulentes Abendessen.

Heike Biechele, die Chefin der Unteren Mühle, ist von der Speeddatin­g-Idee angetan: „Ich finde das total süß. Es ist viel persönlich­er als im Internet. So haben ältere Menentstan­den. schen, die vielleicht allein gar nicht mehr ausgehen würden, bei einem Abendessen Gelegenhei­t jemanden kennenzule­rnen.“

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Beim Speeddatin­g in der Unteren Mühle in Schwabmühl­hausen haben auch ältere Semester künftig Gelegenhei­t, einen Partner kennenzule­rnen oder einfach Bekanntsch­aften zu machen.
Symbolfoto: Alexander Kaya Beim Speeddatin­g in der Unteren Mühle in Schwabmühl­hausen haben auch ältere Semester künftig Gelegenhei­t, einen Partner kennenzule­rnen oder einfach Bekanntsch­aften zu machen.

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