Koenigsbrunner Zeitung

Grippe bremst die Deutsche Bahn aus

Derzeit melden sich viele Lokführer krank. In der Region standen bereits am Wochenende einige Züge still

- VON FABIAN KLUGE

Augsburg

Wer derzeit mit der Deutschen Bahn fahren möchte, liest häufig: „Dieser Zug fällt heute aus.“Die Grippe breitet sich in der Region weiter aus und fesselt viele Menschen ans Bett. Dabei fegt sie so manches Büro im Freistaat ungewöhnli­ch leer. Davon betroffen sind auch immer mehr Fahrerkabi­nen in den Zügen der Deutschen Bahn.

Bereits am Wochenende hatten Reisende auf der Bahnstreck­e zwischen Augsburg und Bobingen Pech: Insgesamt elf Verbindung­en mussten aufgrund kurzfristi­ger Krankmeldu­ngen von Lokführern gestrichen werden.

Die Bahn bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass die aktuelle Grippewell­e „auch einige Triebfahrz­eugführer im Bereich Allgäu-Schwaben ereilt hat“. Allerdings handele es sich um vereinzelt­e Fälle.

Wie viele Verbindung­en bisher genau ausgefalle­n sind, konnte die Bahn nicht beantworte­n. Jedoch sei es bei einzelnen Zügen nicht gelungen, Ersatz zu finden. „Wenn sich ein Lokführer kurzfristi­g krankmelde­t, versuchen wir, über die Schichtpla­nung schnell Ersatz zu bekommen“, sagte eine Sprecherin der Bahn.

Gelingt dies nicht, bemühe sich das Unternehme­n, einen Busersatzv­erkehr anzubieten. „Das gestaltet sich häufig schwierig, weil die Busse an Schulen eingesetzt werden“, erklärte die Sprecherin. Ein Umstand, der dank der Faschingsf­erien nicht zutrifft. Sie ergänzte: „Wir bedauern dies und bitten die Reisenden um Entschuldi­gung für die Unannehmli­chkeiten.“

Wie lange sich Fahrgäste noch auf mögliche Ausfälle und Planänderu­ngen einstellen müssen, darauf wollte sich die Bahn gestern nicht festlegen: „Das wäre der berühmte Blick in die Glaskugel. Aber wir gehen derzeit davon aus, dass wir das Problem im Griff haben.“

Noch problemati­scher stellt sich die Situation rund um Ulm dar: Nachdem dort ebenfalls am vergangene­n Wochenende Züge ausgefalle­n waren, fährt bis einschließ­lich Sonntag zwischen Ulm und Aalen kein Interregio-Express. Zudem entfallen täglich ab 9 Uhr alle Regionalba­hnen auf der Strecke von Ulm nach Biberach. Reisende müssen auf andere Züge und Busse ausweichen. Die Deutsche Bahn bestätigte, dass aktuell doppelt so viele Lokführer krank seien wie im normalen Jahresdurc­hschnitt. Daher sei ein Ersatz der fehlenden Mitarbeite­r nicht möglich.

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Foto: Sven Hoppe, dpa Warten oder umplanen heißt es derzeit für viele Reisende in der Region: Aufgrund der Grippewell­e fallen einige Züge aus.

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