Koenigsbrunner Zeitung

Wieso sperren die das Baby weg?

Wenn zum ersten Kind ein zweites kommt, stellen sich viele Fragen. Bei den Eltern – vor allem aber bei dem Erstgebore­nen

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die Puppe, die er tatsächlic­h auch hat, dann darin lag, war eher nebensächl­ich.

Zu gerne würde ich einmal in den Kopf unseres Sohnes schlüpfen, um zu verstehen, was dort so vor sich geht. „Warum nimmt mich die Mama nicht mehr so wie früher auf den Arm, wenn ich meckere? Und wieso ist sie so schnell außer

Atem?“Wahrschein­lich purzeln da gerade viele verschiede­ne Gedanken wild umher. Zwischen „Oh, der Ball fliegt aber toll im Wohnzimmer“und „Der Filzstift malt ja super auf der Tischplatt­e“ploppen da sicher auch Fragen in seinem kleinen Kopf auf wie: „Warum sperren sie das Baby denn in den Bauch? Das kann doch rauskommen und mit mir spielen. Sie sagen doch auch die ganze Zeit, dass das zweite Bett in meinem Zimmer für die Kleine ist …“Große Fragen. Aber das ist auch gut so. Wir stellen uns ja auch eine Menge Fragen, um uns auf das sich nunmehr rapide nähernde Ereignis vorzuberei­ten. Wie wird das mit dem Schlafen? Schlafen? Oh Gott, jetzt werden auch unsere Nächte wieder kurz. Wohin mit dem Kleinen, wenn es ins Krankenhau­s geht? Hoffentlic­h geht es nicht mitten in der Nacht los! Wie gestaltet man das erste Treffen mit dem Baby für ihn am besten? Ach, das wird schon gut gehen, er ist ja sonst auch ganz umgänglich.

Es sind andere Fragen als vor gut zwei Jahren, als das erste Kind kam. Wir haben wohl doch einiges gelernt seitdem. Auch sonst ist vieles anders beim zweiten Mal (Haben wir diesmal wirklich kein einziges Foto mit Babybauch gemacht?). Für den Rest sagen wir uns: Wir können es nicht planen. Es kommt immer anders, als man denkt. Und so wie es ist, wird es dann gut sein.

Halt, doch: Eine Frage war genauso drängend wie beim ersten Mal: die nach dem Namen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Matthias Zimmermann,

37, ist Vater eines Sohnes und wartet gespannt auf die Geburt seiner Tochter. *** Unsere Kolumne finden Sie jeden Donnerstag an dieser Stelle. Nächste Woche: „Radlerlebe­n“– Ansichten und Geschichte­n eines Radfahrers.

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