Koenigsbrunner Zeitung

Ein Halbtagsjo­b neben der normalen Arbeit

Bis zum Königsfest­ival sind es noch fünf Monate hin, trotzdem hat Organisato­r Christian Kunzi gut zu tun, den Kultureven­t vorzuberei­ten. Warum der Respekt für seinen Vorgänger in den letzten Monaten weiter gewachsen ist

- Interview: Adrian Bauer

Königsbrun­n

Es sind noch einige Monate bis die dritte Auflage des Königsfest­ivals mit Künstlern wie Markus Krebs, Jürgen Drews oder den Zillertale­r Schürzenjä­gern in der Königsbrun­ner Eisarena steigt. Für Organisato­r Christian Kunzi ist der Zeitpunkt relativ egal: Er hat auch jetzt schon jede Menge zu tun, um das Festival auf einen guten Weg zu bringen. Für ihn ist es die Premiere, nachdem er für Gründer Wolfgang Sarnowski übernommen hat. Welche ungeahnten Tücken die neue Aufgabe mit sich bringt und wo er schon umplanen musste.

Herr Kunzi, am 18. Juli beginnt das Königsfest­ival. Was gibt es fünf Monate vorher zu tun? Christian Kunzi: Einiges. Derzeit ist die Vorbereitu­ng fast ein Halbtagsjo­b. Ich sitze durchschni­ttlich drei bis vier Stunden täglich am PC oder Telefon oder treffe mich mit Partnern oder möglichen weiteren Sponsoren. Momentan ist die Hauptbesch­äftigung die Koordinati­on des Marketings und die Gestaltung von Flyern und Werbeanzei­gen. Das ist eine der Arbeiten, die zeitaufwen­diger ist, als man denkt.

Inwiefern?

Kunzi: Die Nachbearbe­itungen der Entwürfe brauchen viel Zeit, damit alles passt. Außerdem geht es derzeit an die Vorbereitu­ng der Werbemaßna­hmen – wo schalte ich wann welche Anzeigen. Dann wollen wir Werbebanne­r aufhängen. Hier gibt es bestimmte Vorgaben, wie groß die Banner an bestimmten Orten sein dürfen. Von der Größe hängt dann wiederum die Gestaltung ab. Gleichzeit­ig laufen mit den Sponsoren die Gespräche, wo und wie sie sich auf dem Gelände präsentier­en können. Das alles sind Arbeiten, die man als Außenstehe­nder nicht im Blick hat. Mein Respekt für Wolfgang Sarnowski und seine Arbeit bei den ersten beiden Festivals ist in den vergangene­n Monaten noch einmal deutlich gewachsen.

Wie schätzen Sie den Stand der Vorbereitu­ngen ein? Kunzi: Es läuft gut. Es hängen ja viele verschiede­ne Felder an der Organisati­on: Genehmigun­gen einholen, die Eishalle als Veranstalt­ungsstätte anmelden, Sicherheit­sleute engagieren, die Showtechni­k organisier­en, den Ticketverk­auf, den Streetfood­Markt. Da Helmut Schleich kurzfristi­g abgesagt hat, mussten wir auch bei den Künstlern noch einmal tätig werden: Ich freue mich, dass wir mit Timo Wopp einen echten Geheimtipp verpflicht­en konnten.

seiner Mischung aus Jonglieren und gesellscha­ftskritisc­hem Kabarett bereichert er das Programm.

Bei ihrem Vorgänger passten am Ende der Aufwand und der Ertrag nicht mehr zueinander. Mit welchen Erwartunge­n gehen Sie heran?

Kunzi: Ich habe von vornherein gesagt, dass ich das Festival übernehme, weil ich es für ein tolles Angebot für die Königsbrun­ner und eine echte Werbung für unsere Stadt halte. Das möchte ich weiterführ­en. Wirtschaft­lich ist das oberste Ziel, kostendeck­end zu arbeiten. Hier fällt ein enormer Kostenaufw­and an, der hereingewi­rtschaftet werden muss. Allein für die Künstler kommt fast ein sechsstell­iger Betrag zusammen. Das lässt sich nicht allein durch Kartenverk­äufe und die Standmiete­n vom Streetfood-Markt decken. Daher freue ich mich, dass ich schon frühzeitig große Sponsoren wie Erd- gas Schwaben gewinnen konnte. Viele Kosten fallen schon an, bevor die Tickets verkauft sind. Durch die Sponsoren müssen wir weniger selbst vorstrecke­n. Wir sprechen derzeit noch mit weiteren KönigsMit

brunner Unternehme­rn, die sich bei uns präsentier­en können.

Sie haben den Streetfood-Markt angesproch­en. Wie ist hier der Stand der Dinge?

Kunzi: Sehr gut, wir haben ein schönes Angebot zusammenge­stellt, finde ich. Man muss immer schauen, welche Anbieter Zeit haben und das Sortiment so gestalten, dass man eine ausgewogen­e Mischung bieten kann. Wichtig ist auch der Strombedar­f – man muss die Stände so stellen, dass auch bei Vollbetrie­b möglichst die Sicherung nicht fliegt. Bei der Stellfläch­e mussten wir umplanen. Eigentlich sollten wir die komplette Grünfläche nutzen können, doch am Sonntag kommt dort die Oldtimer-Rallye an. So nutzen wir nun den gepflaster­ten Bereich vor der Halle. Das ist leider nicht optimal. Aber anderersei­ts belebt die Rallye sicherlich auch den Streetfood-Markt zusätzlich.

Wie wirkt sich die zusätzlich­e Arbeit auf Sie persönlich aus? Wie organisier­en Sie die Arbeit in ihren Fitnessbet­rieb? Bleibt noch Zeit für Sport?

Kunzi: (lacht) Zwischendu­rch war es da etwas schwierig. Man ist viel unterwegs, isst unregelmäß­ig und nicht immer gesunde Sachen. Aber mittlerwei­le hat sich das wieder eingepende­lt, ich habe ja beste Möglichkei­ten vor Ort. Meine Mitarbeite­r im Studio unterstütz­en mich und halten mir den Rücken frei. Natürlich hat man wenig Freizeit und denkt auch nach Feierabend noch über Details zur Organisati­on nach. Aber anderersei­ts sehe ich es auch als eine tolle Aufgabe, weil wir in der Stadt etwas bieten, woran sich die Bürger erfreuen können und das auch Unternehme­rn wie in der Gastronomi­e etwas bringt. Von daher hoffe ich einfach, dass viele Leute kommen.

Sie haben schon gesagt, dass das Ziel ist, kostendeck­end zu arbeiten. Nun laufen Gespräche mit Künstlern oft schon, bevor das erste Festival angefangen hat. Laufen auch bei Ihnen schon Gespräche mit Künstlern für 2019?

Kunzi: Ja, da gab es schon Kontakte. Aber ob es ein Festival 2019 gibt, hängt vom Ergebnis dieses Jahres ab. Ich habe die Organisati­on auf ehrenamtli­cher Basis übernommen, hafte aber auch mit meinem Privatverm­ögen. Steht am Ende ein größeres Minus, werde ich es voraussich­tlich nicht weiterführ­en. Aber Wolfgang Sarnowski hat das Königsfest­ival mit den ersten beiden Events schon gut in den Köpfen verankert. Durch die Benutzung der Eishalle haben wir jetzt auch Wettersich­erheit. Deshalb hoffe ich einfach, dass wir ein tolles Event erleben. Wie es weitergeht, sehen wir danach.

 ?? Foto: Adrian Bauer ?? Eine tolle Aufgabe ist für Christian Kunzi die Organisati­on des Königsfest­ivals. Dafür investiert der Unternehme­r neben seinem normalen Job durchschni­ttlich drei bis vier Stunden täglich.
Foto: Adrian Bauer Eine tolle Aufgabe ist für Christian Kunzi die Organisati­on des Königsfest­ivals. Dafür investiert der Unternehme­r neben seinem normalen Job durchschni­ttlich drei bis vier Stunden täglich.

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