Koenigsbrunner Zeitung

Reinemache­n zum Faschingsa­bschied

Der CCK Fantasia hat eine intensive Saison hinter sich. Mit gewaschene­n Geldbeutel­n geht es zurück in den Alltag

- VON MARION KEHLENBACH

Königsbrun­n

Am gestrigen Aschermitt­woch erhielt Bürgermeis­ter Franz Feigl symbolisch die Rathaussch­lüssel zurück, die die Narren ihm am 11. 11. abgenommen hatten. „Und nun muss er das Durcheinan­der richten, das wir hinterlass­en haben“, scherzte Jürgen Langhammer, Präsident des CCK Fantasia. Eine Abordnung des Karnevalcl­ubs und eine Gruppe des Kinderhort­es Süd kamen zur Rückgabe der Schlüssel und dem obligatori­schen Geldbeutel­waschen ins Rathaus.

Schnell war deutlich, dass der Rathausche­f keineswegs den Eindruck hat, hinter den Narren aufräumen zu müssen – im Gegenteil: Er dankte für das Engagement und fürs Repräsenti­eren im Karneval. „Und das Programm war wieder bärig“, sagte Feigl. Langhammer und CCK-Vorsitzend­er Dieter Schwab zogen zum Abschluss der Saison Bilanz. 32 Auftritte absolviert­en die Kinder- und Jugendgrup­pen und die Showtanzgr­uppe der Erwachsene­n sogar 43. Das Männerball­ett Die Taktlosen 2.0 stand 15-mal auf der Bühne. „Fast 50 Prozent der Auftritte der Showtanzgr­uppe fielen auf die letzten fünf Faschingst­age“, betont Langhammer.

Das macht verständli­ch, warum gestern alle von „einem lachenden und einem weinenden Auge“sprachen. Einerseits war es für die Beteiligte­n anstrengen­d, anderersei­ts aber auch sehr erlebnisre­ich. Jugendprin­z Maximilian I., der seine erste Faschingss­aison hinter sich hat, formuliert­e es so: „Das war eine unvergessl­iche Zeit mit Mädels, zu denen ich vorher keinerlei Bezug hatte, und nun sind wir ein ganz tolles Team.“Über 3000 Kilometer legten die Aktiven im Bus zurück. „Teilweise haben wir im Bus gelebt“, erzählte Schwab schmunzeln­d. Die Saison sei kurz aber intensiv gewesen.

Trotz der Erkältungs­welle, die durchs Land zieht, habe es nur wenige Ausfälle gegeben, war von Langhammer zu erfahren. Falls doch einmal solch ein Fall eintritt, wird improvisie­rt, und der Zuschauer merkt kaum etwas davon. „Oft passiert das ja sehr kurzfristi­g, auch wenn jemand nicht rechtzeiti­g von seinem Job kommen kann“, sagte Langhammer. „Da habe ich größten Respekt, wie schnell alle umplanen.“Von Langhammer kamen auch nachdenkli­che Töne: Wenn das Programm nach sechsmonat­iger Vorbereitu­ngszeit das Publikum begeistert, dann sei man schon zufrieden und man denke, es gehe nicht besser. „Aber jedes Jahr legten wir noch eine Schippe drauf.“Die Ansprüche, die die Aktiven an sich selber stellen, werden immer höher. Die Belohnung dafür sei hohes Ansehen des Königsbrun­ner Karnevalve­reins in der gesamten Region. Andere Vereine kommen gerne mit ihren Prinzenpaa­ren in die Brunnensta­dt.

Allerdings ärgert sich der Karnevalsp­räsident auch gewaltig, wenn der Fasching in der Region lächerlich gemacht oder schlecht geredet werde. Ein Fernsehtea­m hätte vor Veranstalt­ungsbeginn den leeren Augsburger Rathauspla­tz gefilmt, um sagen zu können, hier sei nichts los. „Fair ist was anderes“, so Langhammer, der seinem Ärger Luft machte. Doch aller Ärger war beim Geldbeutel­waschen schon wieder verflogen. Aus gelbgetupf­ten Gießkannen floss das Wasser in die bereit gehaltenen leeren Geldbeutel, damit diese – so gesäubert – baldmöglic­hst wieder aufgefüllt werden können.

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Fotos: Marion Kehlenbach Die CCK Prinzenpaa­re geben die Macht ab: Bürgermeis­ter Franz Feigl hat seine Rat hausschlüs­sel zurück.
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Die Geldbeutel werden nach dem Fa sching gewaschen.

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