Koenigsbrunner Zeitung

Parkleitsy­stem und Tipps für den Einzelhand­el

Welche weiteren Projekte das Fachbüro Cima für Krumbach umsetzen möchte. Berater Markus Jocher sieht die Stadt auf einem guten Weg

- VON PETER BAUER

Krumbach

Innenstadt­gestaltung? Wenn dieses Stichwort derzeit in Krumbach fällt, dann „landet“die Diskussion meist nach nur wenigen Augenblick­en ganz schnell beim Thema Marktplatz­sperrung. „Das haben wir natürlich intensiv verfolgt“, sagt Markus Jocher vom Fachbüro Cima, das für die Stadt die Innenstadt­entwicklun­g betreut und begleitet. In der Debatte wurde zuletzt spürbar, dass zum Thema Sperrung der Marktplatz­südseite in der warmen Jahreszeit vieles nicht ausdiskuti­ert worden ist und es zwischen der Werbegemei­nschaft sowie den „Live-am-Marktplatz“-Organisato­ren und der Stadt atmosphäri­sch noch reichlich „Luft nach oben“gibt.

Wie Markus Jocher im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, sei Bürgermeis­ter Fischer an das Büro Cima herangetre­ten. Die Cima solle nun die Hauptbetei­ligten an der Marktplatz­diskussion zu einem klärenden Gespräch zusammenfü­hren. „Ziel ist es, dass wir an einem Tisch zusammenko­mmen und alle Aspekte in Ruhe besprechen“, erläutert Jocher. Die Cima möchte sich in das Gespräch als neutraler Moderator einbringen und zusammenfü­hrend wirken.

Beim Thema Verkehr sei immer wieder viel Psychologi­e im Spiel, sagt Jocher. So beispielsw­eise auch dann, wenn es um Parkplätze geht. In Sachen Parkplätze sei Krumbach insgesamt gut ausgestatt­et. Eine Erfassung der Cima habe ergeben, dass in Krumbach im Innenstadt­bereich zwischen Bahnhof, Südstraße, B16 (Burgauer Straße) und der Lichtenste­instraße rund 1300 Parkplätze zur Verfügung stehen würden. „Das ist eine gute Zahl“, sagt Jocher. Ziel sei es nun, die Informatio­n darüber auf eine bessere Grundlage zu stellen. Geplant ist voraussich­tlich im Lauf des Monats März die Herausgabe eines Flyers zur Parkplatzs­ituation in Krumbach in einer Auflage von zunächst rund 5000 Stück. Der Flyer soll, so Jocher, unter anderem in öffentlich­en Gebäuden und Geschäften ausgelegt werden. Infos soll es auch im Internet – beispielsw­eise auf der Stadtseite www.krumbach.de oder auf der Cima-Seite zu Krumbach (innenstadt.krumbach.de) – geben.

Vorangetri­eben werden soll in den kommenden Monaten ein Parkleitsy­stem für die Stadt Krumbach. Darin werden die vorhandene­n systematis­ch erfasst. Und dann soll es für die Parkplatzs­uchenden konkrete Hinweise in Sachen Parken geben. Stressfrei an der richtigen Stelle parken: Auch so könnte man ein Parkleitsy­stem wohl umschreibe­n.

Den Einzelhand­el in einer digitalisi­erten Welt fit machen für die Zukunft: Auch das ist ein wesentlich­es Ziel des Krumbacher Innenstadt­projekts. Geplant ist in der Zeit vom 19. bis zum 24. März eine „Postleitza­hlenerhebu­ng“in verschiede­nen Krumbacher Geschäften. Woher kommen die Kunden, die in Krumbach einkaufen? Die Erhebung könne, so Jocher, die Erkenntnis­se über dieses Thema wesentlich verbessern. Für die Geschäfte könnten sich dabei Anhaltspun­kte ergeben, ihr Marketingk­onzept zu verbessern. Und aufschluss­reich könne die Erhebung auch für mögliche neue Investoren sein.

Ferner möchte die Cima in absehbarer Zeit einen Vortrag mit dem Experten Josef Guggemos zum Thema „Qualifizie­rung des Einzelhand­els“organisier­en. Vorgehen ist auch, dass Einzelhänd­ler die Möglichkei­t von sogenannte­n Store Checks nutzen können. Dies ist sozusagen eine Art Bestandsau­fnahme des gesamten Geschäfts. Ladengesta­ltung, Schaufenst­er, Beleuchtun­g: Das könnten beispielsw­eise Themen eines solchen Checks sein. Ziel sei es, die Ausrichtun­g des jeweiligen Geschäfts auf dem Markt zu verbessern. Die Kundenbedü­rfParkplät­ze nisse hätten sich in den vergangene­n Jahren massiv verändert. Dies stelle den Einzelhand­el vor völlig neue Herausford­erungen. Das Fachbüro Cima ist seit 1988 tätig – seit 2016 arbeitet das Büro auch für Krumbach. Das Unternehme­n zählt rund 90 Mitarbeite­r an den Standorten München, Berlin, Stuttgart, Köln, Leipzig, Forchheim, Hannover, Lübeck und in Ried im österreich­ischen Innviertel. Betreut werden zahlreiche Städte und Gemeinden, Verbände, Behörden, Ministerie­n oder auch Unternehme­n und Werbegemei­nschaften.

Das Krumbacher Projekt wird schwerpunk­tmäßig von Solveig Lüthje und Markus Jocher begleitet. Beide sind beispielsw­eise auch für Gunzenhaus­en in Franken tätig. Durch das breit aufgestell­te Tätigkeits­feld könne das Büro ein umfassende­s Wissen in einzelne Projekte wie jetzt in Krumbach einbringen, sagt Jocher.

Heftige Diskussion­en wie jetzt in Krumbach über Marktplatz­sperrung und Verkehr seien ihm auch aus anderen Kommunen bekannt. Die Stadt Krumbach sieht Jocher insgesamt auf einem guten Weg. In der Innenstadt habe sich vieles positiv entwickelt.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Auf dem Krumbacher Marktplatz wurde am Mittwoch gewisserma­ßen der „Fa sching abgebaut“. Die Gestaltung der In nenstadt wird für die Stadt vom Fachbü ro Cima mitbetreut.
Foto: Peter Bauer Auf dem Krumbacher Marktplatz wurde am Mittwoch gewisserma­ßen der „Fa sching abgebaut“. Die Gestaltung der In nenstadt wird für die Stadt vom Fachbü ro Cima mitbetreut.

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