Parkleitsystem und Tipps für den Einzelhandel
Welche weiteren Projekte das Fachbüro Cima für Krumbach umsetzen möchte. Berater Markus Jocher sieht die Stadt auf einem guten Weg
Krumbach
Innenstadtgestaltung? Wenn dieses Stichwort derzeit in Krumbach fällt, dann „landet“die Diskussion meist nach nur wenigen Augenblicken ganz schnell beim Thema Marktplatzsperrung. „Das haben wir natürlich intensiv verfolgt“, sagt Markus Jocher vom Fachbüro Cima, das für die Stadt die Innenstadtentwicklung betreut und begleitet. In der Debatte wurde zuletzt spürbar, dass zum Thema Sperrung der Marktplatzsüdseite in der warmen Jahreszeit vieles nicht ausdiskutiert worden ist und es zwischen der Werbegemeinschaft sowie den „Live-am-Marktplatz“-Organisatoren und der Stadt atmosphärisch noch reichlich „Luft nach oben“gibt.
Wie Markus Jocher im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, sei Bürgermeister Fischer an das Büro Cima herangetreten. Die Cima solle nun die Hauptbeteiligten an der Marktplatzdiskussion zu einem klärenden Gespräch zusammenführen. „Ziel ist es, dass wir an einem Tisch zusammenkommen und alle Aspekte in Ruhe besprechen“, erläutert Jocher. Die Cima möchte sich in das Gespräch als neutraler Moderator einbringen und zusammenführend wirken.
Beim Thema Verkehr sei immer wieder viel Psychologie im Spiel, sagt Jocher. So beispielsweise auch dann, wenn es um Parkplätze geht. In Sachen Parkplätze sei Krumbach insgesamt gut ausgestattet. Eine Erfassung der Cima habe ergeben, dass in Krumbach im Innenstadtbereich zwischen Bahnhof, Südstraße, B16 (Burgauer Straße) und der Lichtensteinstraße rund 1300 Parkplätze zur Verfügung stehen würden. „Das ist eine gute Zahl“, sagt Jocher. Ziel sei es nun, die Information darüber auf eine bessere Grundlage zu stellen. Geplant ist voraussichtlich im Lauf des Monats März die Herausgabe eines Flyers zur Parkplatzsituation in Krumbach in einer Auflage von zunächst rund 5000 Stück. Der Flyer soll, so Jocher, unter anderem in öffentlichen Gebäuden und Geschäften ausgelegt werden. Infos soll es auch im Internet – beispielsweise auf der Stadtseite www.krumbach.de oder auf der Cima-Seite zu Krumbach (innenstadt.krumbach.de) – geben.
Vorangetrieben werden soll in den kommenden Monaten ein Parkleitsystem für die Stadt Krumbach. Darin werden die vorhandenen systematisch erfasst. Und dann soll es für die Parkplatzsuchenden konkrete Hinweise in Sachen Parken geben. Stressfrei an der richtigen Stelle parken: Auch so könnte man ein Parkleitsystem wohl umschreiben.
Den Einzelhandel in einer digitalisierten Welt fit machen für die Zukunft: Auch das ist ein wesentliches Ziel des Krumbacher Innenstadtprojekts. Geplant ist in der Zeit vom 19. bis zum 24. März eine „Postleitzahlenerhebung“in verschiedenen Krumbacher Geschäften. Woher kommen die Kunden, die in Krumbach einkaufen? Die Erhebung könne, so Jocher, die Erkenntnisse über dieses Thema wesentlich verbessern. Für die Geschäfte könnten sich dabei Anhaltspunkte ergeben, ihr Marketingkonzept zu verbessern. Und aufschlussreich könne die Erhebung auch für mögliche neue Investoren sein.
Ferner möchte die Cima in absehbarer Zeit einen Vortrag mit dem Experten Josef Guggemos zum Thema „Qualifizierung des Einzelhandels“organisieren. Vorgehen ist auch, dass Einzelhändler die Möglichkeit von sogenannten Store Checks nutzen können. Dies ist sozusagen eine Art Bestandsaufnahme des gesamten Geschäfts. Ladengestaltung, Schaufenster, Beleuchtung: Das könnten beispielsweise Themen eines solchen Checks sein. Ziel sei es, die Ausrichtung des jeweiligen Geschäfts auf dem Markt zu verbessern. Die KundenbedürfParkplätze nisse hätten sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Dies stelle den Einzelhandel vor völlig neue Herausforderungen. Das Fachbüro Cima ist seit 1988 tätig – seit 2016 arbeitet das Büro auch für Krumbach. Das Unternehmen zählt rund 90 Mitarbeiter an den Standorten München, Berlin, Stuttgart, Köln, Leipzig, Forchheim, Hannover, Lübeck und in Ried im österreichischen Innviertel. Betreut werden zahlreiche Städte und Gemeinden, Verbände, Behörden, Ministerien oder auch Unternehmen und Werbegemeinschaften.
Das Krumbacher Projekt wird schwerpunktmäßig von Solveig Lüthje und Markus Jocher begleitet. Beide sind beispielsweise auch für Gunzenhausen in Franken tätig. Durch das breit aufgestellte Tätigkeitsfeld könne das Büro ein umfassendes Wissen in einzelne Projekte wie jetzt in Krumbach einbringen, sagt Jocher.
Heftige Diskussionen wie jetzt in Krumbach über Marktplatzsperrung und Verkehr seien ihm auch aus anderen Kommunen bekannt. Die Stadt Krumbach sieht Jocher insgesamt auf einem guten Weg. In der Innenstadt habe sich vieles positiv entwickelt.