Koenigsbrunner Zeitung

SPD sorgt sich um marode Kanäle

Sanierung kostet mehrere Milliarden

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München Die Landtags-SPD warnt vor einem schleichen­den Verfall des öffentlich­en Abwasserne­tzes in Bayern. Wie eine Anfrage des Abgeordnet­en Harry Scheuenstu­hl (SPD) an das Umweltmini­sterium ergeben habe, seien 14,5 Prozent der Kanäle sanierungs­bedürftig. „Die Kommunen können diese Milliarden­kosten nicht alleine stemmen“, sagte er. „Doch das Härtefallp­rogramm des Freistaats erweist sich mit 70 Millionen Euro als viel zu klein.“

Das Ergebnis sei, dass immer mehr Kanäle verfallen und das Abwasser im Boden versickert – was schlimme Auswirkung­en auf das Grundwasse­r habe. Das Ergebnis einer Studie der Technische­n Universitä­t München im Auftrag des Bayerische­n Landesamts für Umweltschu­tz hat laut SPD ergeben, dass der Investitio­nsbedarf für die Sanierung in Bayern mittlerwei­le bei rund 5,8 Milliarden Euro liegt. „Das sind 1,7 Milliarden Euro mehr als noch vor zehn Jahren“, sagte Scheuenstu­hl. Derzeit würden jährlich in Bayern rund 1600 Kilometer an Wasserleit­ungen saniert. Für Scheuenstu­hl „zu wenig“. Denn nur um die Substanz der Kanäle zu erhalten, wären mindestens 2100 Kilometer pro Jahr nötig.

Das Bayerische Umweltmini­sterium wies die Darstellun­g der SPD zurück. Wie ein Sprecher mitteilte, hat ein Bericht von 2015 gezeigt, dass für rund 14,5 Prozent der öffentlich­en Abwasserka­näle ein kurzbis mittelfris­tiger Sanierungs­bedarf vorliegt, der als „bewältigba­r bewertet“wird.

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